WIEN (awp international) - In dem Ölkartell Opec und anderen wichtigen Ölstaaten wie Russland stehen die Zeichen auf Kürzung der Produktion. Die unter dem Begriff "Opec+" zusammengefassten Förderländer hätten in der Frage der Produktionskürzung eine Einigung erzielt, sagte der Ölminister des Oman, Mohammed Al Rumhi, am Mittwoch in Wien. Demnach soll es ab Januar eine Kürzung über einen Zeitraum von sechs Monaten geben.

Der Ölminister des Oman hat einen Tag vor dem offiziellen Opec-Treffen an einer Zusammenkunft von mehreren Mitglieder der Opec+ teilgenommen. Über das konkrete Volumen der Kürzung sei nicht gesprochen worden, sagte Al Rumhi. Neben dem Oman waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg mit Saudi-Arabien und Russland auch die führenden Ölstaaten der Opec+ vertreten. Die Unterhändler haben demnach keinen formalen Beschluss über die künftige Förderpolitik gefasst.

Am Nachmittag hatte bereits die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Kreise gemeldet, dass sich Russland vor dem offiziellen Opec-Treffen in Gesprächen mit dem Kartell über eine Kürzung der Fördermenge befinde. In den Diskussionen zeichne sich eine starke Bereitschaft zur Senkung der Produktion um 1,8 Millionen Barrel pro Tag ab, hiess es in dem Bericht.

Unterdessen hat sich US-Präsident Donald Trump zum wiederholten Male direkt an die Opec gewendet und Druck auf das Kartell ausgeübt. Hoffentlich werde die Opec die Fördermengen nicht beschneiden, schrieb Trump. "Die Welt will keine höheren Ölpreise sehen und braucht sie auch nicht!", fügte er hinzu.

Am Nachmittag hatten die Ölpreise zeitweise mit einem deutlichen Anstieg auf die Aussagen zu einer Förderkürzung reagiert. Im weiteren Handelsverlauf haben sie ihre Gewinne aber teilweise wieder abgegeben und konnten am frühen Abend nur noch leicht zulegen./jkr/jha/