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Original-Research: Wüstenrot & Württembergische AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Wüstenrot & Württembergische AG

Unternehmen: Wüstenrot & Württembergische AG
ISIN: DE0008051004

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 14.08.2019
Kursziel: 23,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Benjamin Marenbach

Ziele für 2019 weiterhin gut erreichbar - Sachversicherung weiter
außerordentlich stark
 
Die W&W AG hat gestern Halbjahreszahlen veröffentlicht und ihre Guidance
für das laufende Geschäftsjahr (Erreichung des oberen Endes des
Zielkorridors für den Konzernüberschuss von 220 bis 250 Mio. Euro)
bestätigt.
 
Der Konzernüberschuss stieg in Q2 um 66,8% auf 97,4 Mio. Euro (Q2 2018:
58,4 Mio. Euro). Das Finanzergebnis wuchs auf 667,4 Mio. Euro an (Q2 2018:
558,7 Mio. Euro), was auf die zwischenzeitliche Erholung an den
Kapitalmärkten bzw. die entsprechend GuV-relevante IFRS 9-Anwendung
(Bewertung von Finanzinstrumenten) und ein gestiegenes Ergebnis der
Württembergischen Versicherung zurückzuführen ist. Auf Ebene der
Verwaltungsaufwendungen gelang es trotz Steigerungen im Neugeschäft
(verdiente Beiträge +7,1% yoy) weitere Kosteneinsparungen zu erzielen
(Verwaltungsaufwand -2,3% yoy). Hier machen sich u.E. Effizienzerfolge aus
der Digitalisierungsstrategie bemerkbar. Kerntreiber der
Ergebnisentwicklung sind erneut v.a. die Segmente Schaden- und
Unfallversicherung (+54% auf 51,6 Mio. Euro), Wohnen (+91% auf 22,9 Mio.
Euro) sowie alle sonstigen Segmente (+159% auf 21,0 Mio. Euro). In der
Personenversicherung ist der Überschuss hingegen weiter rückläufig (-63%
auf 1,8 Mio. Euro).
 
Die Sachversicherung, die für rund 60% des Konzernüberschusses
verantwortlich ist, verzeichnete v.a. im Neugeschäft erneut
überdurchschnittliche Zuwächse (gebuchte Bruttobeiträge W&W: +5,7% vs. dt.
Versicherungswirtschaft laut GDV: +2,9%). Gleichzeitig konnte W&W die im
Branchenvergleich ohnehin schon niedrige Schaden/Kostenquote weiter auf
88,0% senken (Vorjahr: 90,2%; Talanx: 97,5%; Allianz: 94,3%; Axa: 95,1%).
Damit ist es dem Konzern u.E. erneut gelungen, Marktanteile zu gewinnen
ohne dabei seine gute Risikoallokation aufzugeben. Auch für das Gesamtjahr
erwarten wir weiterhin einen deutlich gestiegenen Konzernüberschuss aus der
Sachversicherung, wobei üblicherweise schadenreiche Monate noch
bevorstehen.
 
Im Bereich Wohnen profitierte W&W (Baufinanzierungen +16,0%) weiterhin
überdurchschnittlich von der guten Branchenentwicklung der
Wohnungsbaukredite (+5% in H1). Rückschlagpotenziale bei den
Immobilienpreisen, ausgeschöpfte Bau- und Handwerkerkapazitäten sowie
Angebotsengpässe bei Bauland und Bestandsimmobilien sorgten hier zuletzt
jedoch für marginalen Gegenwind. Die wesentlichen Treiber für die
Baufinanzierungen, wie abermals gesunkene Hypothekenzinsen und die
anhaltend hohe Wohnungsnachfrage, sehen wir jedoch nach wie vor intakt. Für
das Gesamtjahr rechnet der Konzern im Segment Wohnen allerdings mit einem
leicht rückläufigen Überschuss, der v.a. über Effekte aus dem
verschlechterten Zinsumfeld auf die Bausparkasse zu erklären sein dürfte.
 
Der starke Ergebnisanstieg der sonstigen Segmente dürfte die positiven
Einmaleffekte aus dem Pfandbriefbankverkauf enthalten, wohingegen sich der
Kauf der Aachener Bausparkasse aus regulatorischen Gründen noch bis ins
nächste Jahr hinziehen könnte.
 
In der Personenversicherung konnte die Württembergische die gebuchten
Bruttobeiträge im schwierigen Marktumfeld um 8,3% erhöhen.
 
Die Guidance für das Gesamtjahr wurde bestätigt und dürfte u.E. nach wie
vor sehr gut erreichbar sein (MONe Konzernüberschuss: 245,5 Mio. Euro; H1:
175,8 Mio. Euro).
 
Wir hatten in unserer Prognose allerdings den positiven Effekt aus dem Kauf
der Aachener Bausparkasse (MONe: 20 Mio. Euro) berücksichtigt und gehen
inzwischen von einer Erreichung der Jahresziele ohne diesen Effekt, der nun
erst im nächsten Jahr zum Tragen kommen sollte, aus. Einer
Guidance-Erhöhung dürften zudem das aktuelle Kapitalmarktumfeld, dessen
Volatilität durch die Anwendung von IFRS 9 voll in die GuV durchschlägt,
sowie die aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen
entgegengestanden haben. Gleichzeitig stellen die erneuten Zinssenkungen
Bausparkasse und Lebensversicherung auch mittelfristig vor weitere
Herausforderungen.
 
Fazit: Bewertungsseitig ist die W&W-Aktie mit einem KGV 2019e von 6,8x und
einem P/B von 0,4x u.E. nach wie vor attraktiv (Stoxx Europe Insurance KGV
12,9x, P/B: 1,3x). Von konjunkturellen Verwerfungen blieb der Konzern
bislang zudem weitgehend unberührt und operativ ist W&W u.E. weiter auf
einem guten Weg. Wir bestätigen daher unser Kursziel von 23,00 Euro bei
unveränderter Kaufempfehlung.
 
 
 
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
 
Über Montega:
 
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/18681.pdf

Kontakt für Rückfragen
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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