HAMBURG (dpa-AFX) - Der Abfluss frei verfügbarer Gelder beim Online-Modehändler Zalando treibt den Analysten der Privatbank Berenberg Sorgenfalten auf die Stirn. Zalando verfüge zwar noch über reichlich Liquidität, dürfte diese aber binnen drei Jahren aufgebraucht haben, schrieben die Experten Michelle Wilson und Graham Renwick in einer am Freitag vorliegenden Studie. Auf dieser Basis halten sie die Aktien für viel zu hoch bewertet - ein Fakt, der ihnen zufolge auch den Anlegern zunehmend bewusst werden dürfte.

Die beiden Analysten kappten ihr Kursziel von 27 auf 14 Euro. Damit sehen sie ein Kursrisiko von mehr als 45 Prozent im Vergleich zum Zeitpunkt der Studienerstellung und bekräftigten entsprechend ihr Verkaufsvotum für die Aktien. Das setzte die Aktien am Freitagvormittag unter Druck: Sie fielen um fast 5 Prozent auf 24,48 Euro.

Zalando habe in den vergangenen beiden Jahren die Prognose für die operative Marge (Ebit-Marge) viermal gesenkt, betonten die Experten. Angesichts der geplanten Werbeaufwendungen, steigender Versandkosten sowie höherer Abschreibungen dürfte die Profitabilität unter Druck bleiben.

Gleichzeitig hinkt Zalando den Experten zufolge der Branche deutlich hinterher, wenn es darum geht, operative Gewinne auch in operative Mittelzuflüsse (Cashflow) umzumünzen. Auch deshalb dürfte das Unternehmen in den kommenden Jahren reichlich liquide Mittel aufbrauchen und bis 2022 eine Nettoverschuldung aufweisen.

Mit der Empfehlung "Sell" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Abwärtspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie./mis/tav/jha/

Analysierendes Institut Berenberg.

Veröffentlichung der Original-Studie: 14.02.2019 / 19:00 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben