MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Online-Tierbedarfshändler Zooplus hat im operativen Tagesgeschäft im ersten Halbjahr wieder schwarze Zahlen geschrieben, unter dem Strich aber erneut einen Verlust eingefahren. Nach einem Minus von 6,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum bezifferte sich der Verlust aufgrund hoher Abschreibungen diesmal auf 7,1 Millionen Euro, wie das SDax-Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage seiner endgültigen Zahlen in München mitteilte.

An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Im Mittagshandel lag die Zooplus-Aktie rund 5 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn haben die Anteilsscheine knapp 10 Prozent an Wert verloren, in den zurückliegenden 12 Monaten sogar fast ein Viertel. Zuletzt kosteten die Papiere etwa 108 Euro.

Ungeachtet dessen verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 4,5 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 5 Millionen Euro zu Buche gestanden hatte. Laut Zooplus-Angaben hätten sich weitere Einsparungen vor allem in den Bereichen Logistik sowie IT und Administration positiv auf die Ergebnisentwicklung ausgewirkt.

Aus Sicht der US-Bank JP Morgan sei das zweite Quartal von Zooplus ermutigend ausgefallen. Gewinnseitig habe es Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr gegeben, befand Analyst Borja Olcesse. Mittelfristig sei die Entwicklung von Zooplus aber schwer abzuschätzen, ergänzte Thilo Kleibauer von Warburg Research. Volker Bosse von der Baader Bank sprach derweil mit Blick auf das zweite Quartal von soliden Ergebnissen. Das Umsatzwachstum sollte sich zudem im zweiten Halbjahr angesichts der Neukundenzuwächse im ersten Halbjahr verbessern, blickte der Experte voraus.

Im ersten Halbjahr hatte sich das Wachstum des Online-Tierbedarfshändlers allerdings abgeschwächt. Zwar legte Zooplus bei den Erlösen um 13 Prozent auf 727 Millionen Euro zu, die Wachstumsrate lag aber unter dem Anstieg der Umsatzerlöse im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im ersten Halbjahr 2018 hatte Zooplus beim Umsatz noch um 24 Prozent zulegen können.

Umsatztreiber in Zeitraum zwischen Januar und Juni 2019 war einmal mehr das Geschäft mit margenstarken Eigenmarken für Futter und Streu. Auch das Neukundengeschäft lief gut und stieg weiter an. Vorstandschef Cornelius Patt zeigte sich daher mit dem Verlauf des ersten Halbjahrs zufrieden. Er will den Ausbau des Unternehmens weiter vorantreiben und zusätzliche Investitionen in die Gewinnung von Neukunden tätigen.

Zooplus bestätigte zudem seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019. Demnach peilt der Konzern ein Umsatzplus von 14 bis 18 Prozent an, das Ebitda soll zwischen 10 und 30 Millionen Euro liegen.

Das Unternehmen hat ein verlustreiches Jahr 2018 hinter sich und will sich mit neuen Marketinginstrumenten verstärkt auf die Gewinnung von Neukunden konzentrieren. Zooplus ist laut eigenen Angaben Europas führender Internethändler für Heimtierbedarf, das Geschäftsmodell wurde bislang in 30 europäischen Ländern eingeführt. Zooplus bietet unter anderem Tierfutter, Zubehör und Spielzeug an./eas/jkr/fba