MÜNCHEN (dpa-AFX) - Mit einem Endspurt im Schlussquartal hat der Online-Tierbedarfshändler Zooplus sein angepeiltes Ziel für das Umsatzwachstum 2019 gerade noch erreicht. Allerdings schaffte das SDax-Unternehmen nur das untere Ende der zuvor angepeilten Spanne von 14 bis 18 Prozent, wie die Münchener am Dienstag bei der Veröffentlichung vorläufiger Umsatzzahlen mitteilten. Im vierten Quartal steigerte Zooplus die Erlöse um knapp 14 Prozent auf 419 Millionen Euro und erreichte damit auch für das Gesamtjahr eine Wachstumsrate von 14 Prozent. Die Umsätze konnten 2019 insgesamt auf 1,52 Milliarden Euro gesteigert werden.

Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten zunächst nicht gut an. Die Zooplus-Aktie gab im frühen Handel um 1,3 Prozent nach. An der Börse lief es für den Internethändler für Heimtierbedarf im Gesamtjahr 2019 bereits alles andere als rund: Während der SDax um fast ein Drittel zulegen konnte, stand für Zooplus ein Minus von rund 28 Prozent zu Buche. Auf längere Sicht sieht es noch finsterer aus: In den zurückliegenden drei Jahren beläuft sich der Kursverlust auf über 40 Prozent.

Das hohe Wachstumstempo hat sich bei den Münchenern im Vergleich zum Vorjahr deutlich verlangsamt. 2018 hatten die Erlöse noch um 21 Prozent zugelegt. Zooplus-Chef Cornelius Patt zeigte sich ungeachtet dessen zufrieden. Er verwies auf die loyale Bestandskundenbasis sowie auf über 3 Millionen Neukunden, durch die auch 2019 der Umsatz zweistellig wachsen konnte. Zudem habe man die leicht rückläufige Wiederkaufrate im zweiten Halbjahr stabilisieren können.

Aus Sicht der Experten vom Analysehaus Mainfirst bleibt die Beschleunigung des Wachstums bei Zooplus weiterhin schwach. Der Markt habe bereits erwartet, dass das Unternehmen allenfalls das untere Ende der angepeilten Umsatzspanne erreichen werde. Volker Bosse von der Baader Bank hob derweil das Wachstum des Neukundengeschäfts hervor, das maßgeblich zum leichten Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte beigetragen habe. Mit Blick auf die noch ausstehenden Zahlen zum operativen Ergebnis geht Bosse davon aus, dass Zooplus das untere Ende der angepeilten Marge beim Vorsteuergewinn verpasst haben dürfte.

Im Schlussquartal profitierte der Online-Tierbedarfshändler abermals von seinen starken Eigenmarken für Futter und Streu. Deren weiterhin gute Entwicklung trug ebenso maßgeblich zum Umsatzwachstum bei, wie das Geschäft mit den Bestandskunden. Die Zahl der Neukundenregistrierungen sei 2019 zudem auf eine Rekordzahl geklettert, hieß es weiter.

Angaben zum Gewinn machte der Tierbedarfs-Onlinehändler zunächst nicht. Seine vollständige Bilanz will Zooplus am 25. März vorlegen. In den ersten neun Monaten hatte das Unternehmen unter dem Strich tief in den roten Zahlen gesteckt.

Zooplus wurde 1999 gegründet und ist heute nach eigenen Angaben gemessen am Umsatz Europas führender Internethändler für Heimtierbedarf. Das Geschäftsmodell wurde bislang in 30 europäischen Ländern eingeführt. Das Unternehmen bietet unter anderem Tierfutter, Zubehör und Spielzeug an. Mit neuen Marketinginstrumenten will sich Zooplus verstärkt auf die Gewinnung von Neukunden konzentrieren./eas/mne/fba