Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

ZURICH: Der Versicherungskonzern Zurich will in der Schweiz das Geschäft mit KMUs ausbauen. "Ich will, dass das KMU-Geschäft der nächste Blockbuster wird mit mehr als 1 Milliarde Franken Prämieneinnahmen", sagte Schweiz-Chef Juan Beer in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" (Ausgabe 12.8.). Zum Ausbau dieses Geschäfts sei es auch denkbar, Präventions- und Schutzmassnahmen von ausgewählten Kunden zu bezahlen. Impulse verspricht sich Beer zudem von der kürzlich vereinbarten Kooperation mit Apple. (NZZ am Sonntag, Seite 23; siehe auch separate Meldung)

ZUR ROSE: Walter Oberhänsli, CEO der Versandapotheke Zur Rose, erwartet die Entscheide der deutschen Behörden bezüglich dem Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten sowie der Einführung des elektronischen Rezepts schon bald. "Nicht erst in Jahren, sondern in Monaten", wird Oberhänsli in einem Artikel der "NZZ am Sonntag" zitiert. Die Weichenstellung ist laut Artikel bis Oktober in Aussicht gestellt worden. Weiter findet der CEO es derzeit müssig, über eine Übernahme der Zur Rose durch ein grösseres Unternehmen nachzudenken. "Der Mensch ist eitel und natürlich fände ich es nicht toll, wenn das Unternehmen einfach in einem anderen, grösseren Unternehmen aufgehen würde", äussert sich der Zur-Rose-Chef im Artikel zu diesem Thema. (NZZ am Sonntag, S.26)

FLUGHAFEN ZÜRICH: Für József Váradi, Chef der ungarischen Billigairline Wizz, ist der Flughafen Zürich weiterhin zu teuer. "Zürich ist einer der teuersten Flughäfen in Europa, und wir haben nun mal unsere Kosten-Prinzipien", sagte Váradi im Interview mit der "Schweiz am Wochenende". Er habe zudem das Gefühl, dass der Flughafen Zürich die Hub-Airline Swiss mit den Hohen Preisen schützen wolle. Auch der Flughafen Genf sei teuer, "wenn auch nicht ganz so schlimm wie Zürich". Was die Kostenstruktur anbelange sei der Flughafen Basel-Mulhouse am vernünftigsten. In Basel soll deshalb das Angebot weiter ausgenbaut und neue Flüge lanciert werden, so der CEO. (Schweiz am Wochenende, S.13)

RAIFFEISEN/VINCENZ: Wie die "Sonntagszeitung" berichtet, arbeitet die Zürcher Staatsanwaltschaft mit Hochdruck daran, die Anklage gegen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und seinen Berater Beat Stocker zusammenzustellen. Hauptsächlich geht es bekanntlich um umstrittene Firmenkäufe, bei denen Vincenz und Stocker angeblich mitverdient haben sollen. Im Fokus stünden zudem die Spesenbezüge von Vincenz, wobei neben Höhe und Zweck auch die Form der Einreichung eine Rolle spiele. Gemäss Artikel seien in einem Fall gut 10'000 Franken Spesen ausbezahlt worden, wobei auf dem Beleg lediglich der Betrag und der Hinweis "Spesen" vermerkt worden sei. Dieser Beleg sei durch den damaligen Verwaltungsratspräsidenten Johannes Rüegg-Stürm unterzeichnet worden. (Sonntagszeitung, S.31)

ETH/HUAWEI: Der chinesische Technologiekonzern Huawei will seine Präsenz in der Schweiz verstärken. Geplant seien neue Forschungslabore in Zürich und Lausanne, wird Huawei-CEO Eric Hu in der "Schweiz am Wochenende" zitiert. Darüber hinaus will das Unternehmen offiziell mit der ETH kooperieren. Die entsprechenden Verträge seien bereits unterschriftsbereit. Aktuell beschäftigt Huawei in der Schweiz gemäss Artikel 350 Personen. Wie viele zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, sei noch nicht bekannt. Laut Insidern soll der Stellenausbau aber massiv ausfallen. (Schweiz am Wochenende, S.1/S.12)

RAHMENABKOMMEN: Ein wichtiges Thema in der Wochenendpresse sind die Verhandlungen der Schweiz mit der EU über ein Rahmenabkommen. Nach dem Nein der Gewerkschaften zu jeglicher Reform der flankierenden Massnahmen haben laut der "Sonntagszeitung" die Spitzen von FDP, SP und CVP die Sistierung der Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen gefordert. Die "NZZ am Sonntag" zitierte zudem aus einer Analyse der Bundesverwaltung, in der Experten vor Gegenmassnahmen der EU warnten. In der Zeitung kommt auch Alt-Bundesrat Pascal Couchepin zu Wort, der die Blockade der Gewerkschaften bei den Verhandlungen über das Rahmenabkommen mit der EU kritisiert. (Sonntagszeitung, S.1 ff; NZZ am Sonntag S.1, S.6)

ARBEITSLOSENQUOTE: Mit einer Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent ist die Schweiz international eigentlich ein Vorzeigeland - doch laut der "NZZ am Sonntag" steht das Land schlechter als viele andere Staaten da. Werde nämlich die Messmethode der Internationalen Arbeitsorganisation verwendet, liege die Arbeitslosenquote in der Schweiz bei 4,9 Prozent. Nach dieser Messung beträgt die Arbeitslosenquote etwa in Deutschland nur 3,5 Prozent. Auch Norwegen, die Niederlande, Grossbritannien oder die USA schnitten besser als die Schweiz ab. Grund für die Diskrepanz ist, dass die Statistik des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) nur solche Arbeitslose berücksichtigt, die bei den Arbeitsämtern registriert sind. Vor allem ausgesteuerte Arbeitslose und ältere Stellensuchende würden dabei häufig nicht mehr erfasst und verschwänden sang- und klanglos aus der offiziellen Statistik. (NZZ am Sonntag, S.21)

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