Der Versicherer könnte die Zielvorgaben für den Zeitraum 2017 bis 2019 übertreffen, wie Konzernchef Mario Greco am Mittwoch bei einer Investorenveranstaltung in London sagte. "Erwarten Sie von uns, dass wir sehr schweizerisch sind und 2019 liefern und möglicherweise alle diese Ziele übertreffen bis Ende 2019." Zurich sei heute ein deutlich anderes Unternehmen als noch 2016: Geografisch fokussierter und stärker kundenorientiert. Das Unternehmen habe in Schlüsselmärkte investiert und sich aus Regionen und Bereichen zurückgezogen, in denen keine führende Stellung zu erreichen sei.

Zurich hatte Greco 2016 vom italienischen Rivalen Generali abgeworben, um den Konzern wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Der Italiener steuert seither den zuvor mit Ertragsproblemen kämpfenden Versicherer mit Kostensenkungen und einer neuen Struktur in ruhigeres Fahrwasser.

Zurich strebt unter anderem nach Steuern einen Betriebsgewinn von mehr als zwölf Prozent des eingesetzten Kapitals an. 2017 waren es 12,1 Prozent und in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 12,3 Prozent. Zum Vergleich: Europas Branchenprimus Allianz hat sich eine Eigenkapitalrendite von 13 Prozent zum Ziel gesetzt. Die Kosten wollen die Schweizer bis Ende 2019 um 1,5 Milliarden Dollar zurückfahren, wovon bis zum Ende dieses Jahres 1,1 Milliarden Dollar erreicht würden. An die Aktionäre will Zurich 75 Prozent des Gewinns oder mehr ausschütten, wobei die zuletzt bezahlte Dividende von 18 Franken je Aktie als Untergrenze gilt.

Vor allem letzteres ist für viele Anleger ein Grund, sich die Zurich-Aktien ins Depot zu legen. Mit einer Dividendenrendite von 5,7 Prozent gehört der Versicherer zu den dividendenstärksten Schweizer Aktien. Greco versicherte, dass die Neuausrichtung und die starke Kapitalbasis von Zurich eine gute Grundlage für eine attraktive und steigende Dividende bieten. Vontobel-Analyst Stefan Schürmann geht davon aus, dass Zurich die Ausschüttung auf 19 Franken je Aktien anheben wird. Den Experten von Keefe, Bruyette & Woods zufolge könnte das Unternehmen zudem erneut den Rückkauf eigener Aktien ins Auge fassen.

Die Zurich-Aktien sanken in einem generell schwachen Börsenumfeld um 1,7 Prozent und entwickelten sich damit im Einklang zum europäischen Versicherungssektor.