Zürich (awp) - Die Zurich-Gruppe hat im letzten Jahr weitere betriebliche Fortschritte erzielt und mehr Geld verdient. Rückenwind erhielt der weltweit tätige Versicherer zudem vom guten Verlauf an den Finanzmärkten und den im Vergleich zum Vorjahr tieferen Unwetterkosten.

Das Betriebsergebnis, das die Zurich als Business Operating Profit (BOP) ausweist, nahm um 16 Prozent auf 5,30 Milliarden US-Dollar zu. Der Reingewinn kletterte im Berichtsjahr 2019 laut Mitteilung vom Donnerstag um 12 Prozent auf 4,15 Milliarden in die Höhe.

Damit hat der Versicherer die Markterwartungen übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld der Publikation im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem BOP in Höhe von 5,23 und einem Gewinn von 4,00 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Zurich-Aktie gilt unter Anlegern als Dividendenperle und das bleibt auch in diesem Jahr so. Den Aktionären soll aus dem Gewinn mit 20 Franken je Titel ein Franken mehr als im vergangenen Jahr als Dividende ausgeschüttet werden.

Schadensparte legt zu

Die Sparte Schaden- und Unfallversicherungen hat zum guten Geschäftsgang wesentlich beigetragen. Die Schaden-Kosten-Quote konnte um 1,4 Prozentpunkte auf 96,4 Prozent verbessert werden. Liegt die Kennzahl unter 100 Prozent, dann erzielt ein Versicherer in diesem Geschäft Gewinn. Der BOP kletterte auch dank guter Anlageergebnisse um 38 Prozent auf 2,88 Milliarden Dollar.

Im Schadengeschäft fiel zudem die Belastung aus Unwettern trotz Katastrophen wie dem US-Hurrikan "Dorian", Feuersbrünsten in Kalifornien und Australien oder Wirbelstürmen in Japan tiefer aus als im Vorjahr. Zudem profitiert die Sparte davon, dass unter der Regie von Konzernchef Mario Greco über die Jahre Strukturen und das Produktangebot vereinfacht und Kosten eingespart wurden. Und die Zurich konnte auch höhere Preise durchsetzen.

Im laufenden Jahr wird mit einer weiteren Verbesserung des Underwriting-Ergebnisses gerechnet. Schliesslich hat sich die Zurich auf die Fahne geschrieben, das Retailgeschäft mit Personen und Kleinstunternehmen im Kundenkreis zu fördern. Dort winkt eine attraktivere Marge als etwa im Geschäft mit Grosskunden.

Die Prämieneinnahmen legten in der Sparte um Akquisitions- und Währungseffekte bereinigt um 6 Prozent zu. Das Geschäft sei in allen Regionen höher ausgefallen, wobei vor allem in der Preisbildung in Nordamerika Fortschritte erzielt worden seien, hiess es. Über das gesamte Portfolio wurden Preissteigerungen in Höhe von 4 Prozent realisiert.

Leichtes Wachstum im Lebengeschäft

In der Lebensversicherung ging der Betriebsgewinn gegenüber der hohen Vorjahresbasis leicht um 4 Prozent auf 1,49 Milliarden Dollar zurück. Gewachsen ist das Geschäft auf vergleichbarer Basis mit 4 Prozent; dies dank der guten Entwicklung in Europa und Lateinamerika. Höhere Umsätze wurden etwa mit Vorsorgelösungen für Firmen in der Schweiz oder mit dem Verkauf von fondsgebundenen Produkten in Brasilien und Italien erzielt.

Mit den für den US-Partner Farmers erbrachten Dienstleistungen verdiente die Zurich etwas mehr Geld. Und im freundlichen Börsenumfeld stieg das mit den Kapitalanlagen der Gruppe erwirtschaftete Ergebnis netto um 18 Prozent auf 7,4 Milliarden.

Ziele übertroffen

Die Ergebnisse bestätigten, dass die Zurich ihre Pläne in den letzten drei Jahren erfolgreich umgesetzt habe, blickt Mario Greco in der Mitteilung zurück. Die Geschäftsziele der vergangenen Periode wurden allesamt übertroffen. "Damit sind wir gut aufgestellt, um die ehrgeizigen neuen Ziele zu erreichen, die wir uns für die nächsten drei Jahre gesteckt haben", so Greco.

Die Zurich hat im Rahmen des 2019 zu Ende gegangenen dreijährigen Strategieprogramms auf der Kostenseite mit 1,56 Milliarden mehr als die ursprünglich anvisierten 1,5 Milliarden Dollar eingespart. Der Grossteil daraus wurde über die Vereinfachung der IT-Strukturen erreicht. Ausserdem wurden während der Periode Mittelzuflüsse in Höhe von knapp 11 Milliarden generiert. Hier hatte man sich 9,5 Milliarden zum Ziel gesetzt.

Im neu angelaufenen Dreijahreszyklus zielt die Zurich neu auf eine Kapitalrendite auf dem Betriebsgewinn von über 14 Prozent ab, nach zuvor mindestens 12 Prozent. Im Jahr 2019 lag die Rendite bereits bei 14,2 Prozent. Bei der Dividende gilt derweil die jeweils im Vorjahr getätigte Auszahlung als Mindestziel.

mk/kw