Zürich (awp) - Die weltweit tätige Zurich-Gruppe schreitet beim Umbau des Geschäfts weiter voran. Der Versicherer ist seit einigen Jahren bestrebt, die Kosten zu senken und liegt damit auf Kurs. Die Aktionäre kommen derweil in den Genuss höherer Dividenden.

Die Zurich hat 2018 die Kosten gesenkt, den Gewinn gesteigert und damit die Vorgaben der Analysten übertroffen. Geholfen hat allerdings auch, dass die Belastungen aus einem Sondereffekt im britischen Geschäft sowie aus Naturkatastrophen weg-, beziehungsweise tiefer ausgefallen sind.

Der Betriebsgewinn, der bei der Zurich Business Operating Profit (BOP) heisst, erhöhte sich im Berichtsjahr um einen Fünftel auf 4,57 Milliarden US-Dollar, wie es in der Mitteilung vom Donnerstag heisst. Und die auf dem Eigenkapital erwirtschaftete Rendite liegt mit 12,1 Prozent über den angestrebten 12 Prozent.

Unter dem Strich rückte der Reingewinn gar um beinahe einen Viertel auf 3,72 Milliarden vor.

Höhere Dividende

Die Zurich sitzt weiterhin auf einem grossen Kapitalpolster. Die eigens errechnete Z-ECM-Quote, die zur Steuerung des Geschäfts herbeigezogen wird, lag per Ende 2018 mit 125 Prozent auf einem nach wie vor hohen Niveau, wobei die Turbulenzen an den Finanzmärkten im letzten Quartal den Wert etwas belastet hatten.

Den Aktionären soll darauf basierend eine höhere Dividende ausbezahlt werden. Neu sind es 19 Franken je Titel, das ist ein Franken mehr als vor Jahresfrist. Quinn versicherte dazu, dass die 19 Franken sogleich auch als neue Untergrenze für künftige Zahlungen angesehen werden könne.

Profitabilität verbessert

Ein wichtiger Treiber im Ergebnis ist die Schadenversicherung, wo sich der Kosten-Schaden-Satz um knapp 3 Prozentpunkte auf 97,8 Prozent verbessert hatte. Liegt die Rate unter 100 Prozent, dann erwirtschaftet ein Versicherer in diesem Geschäft Geld. Bis 2019 soll dieser Satz in den Bereich von 95 bis 96 Prozent geführt werden.

Im Jahr 2017 hatten Kosten aus Katastrophen sowie eine Belastung aufgrund einer regulatorischen Anpassung im britischen Lebensversicherungsgeschäft das Ergebnis mit insgesamt gut 800 Millionen belastet. Im 2018 verursachten etwa Windstürme oder Feuersbrünste in den USA zwar auch Kosten, doch lagen die um einiges tiefer.

Das Volumen des Geschäfts konnte die Zurich in der Sachversicherung lediglich um 1 Prozent auf 33,5 Milliarden Dollar steigern. Daran dürfte sich auch im laufenden Jahr kaum was ändern, räumte der Finanzchef ein. Schliesslich sei nicht klar, wie sich das konjunkturelle Umfeld entwickle und im US-Kommerzgeschäft sei weiterhin mit Preisdruck zu rechnen.

In der Lebensversicherungen tritt die Zurich gemessen an den Prämien- und Gebühreneinnahmen zwar ebenfalls auf der Stelle. Betrachtet man hingegen die Angaben zum Jahresprämienäquivalent (APE), dann ergibt sich bei mit dem Vorjahr vergleichbaren Zahlen ein Plus von 11 Prozent. Die Kenngrösse APE setzt sich aus den neu gewonnenen, laufenden Prämien und einem Zehntel der eingenommenen Einmalprämien zusammen.

Mit Zielen auf Kurs

In der Mitteilung spricht Konzernchef Mario Greco von den Fortschritten, die die Zurich bei der Umsetzung der Strategie macht. Das vor gut zwei Jahren lancierte Restrukturierungsprogramm läuft auf Hochtouren. In erster Linie will die Zurich-Gruppe damit das Sachversicherungsgeschäft, wo die Profitabilität unter Druck gekommen war, zurück in die Spur bringen.

Im Rahmen des Programms will die Zurich die Kosten um 1,5 Milliarden Dollar unter das Niveau von 2015 senken. Davon ist mit 1,1 Milliarden bereits ein Grossteil umgesetzt worden. Zudem peilt der Konzern ein kumuliertes Cash-Aufkommen von über 9,5 Milliarden. Dieses Ziel werde man bis Ende 2019 übertreffen.

Und auch ein allfälliger ungeordneter Austritt Grossbritanniens aus der EU bereitet kaum Kopfschmerzen. Man sei darauf gut vorbereitet, versicherte George Quinn.

mk/ra