Atlanta (Reuters) - In den USA hat nach Angaben der Behörden am Mittwoch ein 14-Jähriger in seiner Schule zwei Mitschüler und zwei Lehrer erschossen.

Neun weitere Menschen seien bei der Tat in der Apalachee High School im US-Bundesstaat Georgia verletzt worden, teilten die Ermittler auf einer Pressekonferenz mit. Die Schießerei war die erste des neuen Schuljahres in den USA und eine deutliche Erinnerung an die Bedrohung durch Waffengewalt an Schulen und Hochschulen im ganzen Land. US-Präsident Joe Biden forderte die Republikaner um Donald Trump zur Zusammenarbeit auf, um bessere Gesetze zur Waffensicherheit zu verabschieden.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Die Ermittler erklärten zwar, sie hätten mit dem 14-Jährigen gesprochen. Zu einem möglichen Motiv äußerten sie sich aber nicht. Den Angaben zufolge hatte sich der Jugendliche nach den Schüssen beim Eintreffen eines Polizisten sofort ergeben.

Zuletzt hatte es an der Apalachee High School etwa 1900 Schülerinnen und Schüler gegeben. Das neue Schuljahr hatte Anfang August begonnen. Nach Angaben der Behörden ging ein erster Anruf über eine Schießerei am Mittwochvormittag nach Unterrichtsbeginn ein. Ein Schüler sagte dem Sender ABC News, er sei im Chemieunterricht gewesen, als er Schüsse hörte. Ein anderer Lehrer sei herbeigeeilt und habe gefordert, die Tür zu schließen, weil es einen "aktiven Schützen" gebe. Seine Klasse sei später auf den Fußballplatz der Schule geführt worden. Die Schule liegt etwa 80 Kilometer nordöstlich von Atlanta.

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, sprach von einer "sinnlosen Tragödie". "Wir müssen das stoppen. Wir müssen diese Epidemie der Waffengewalt beenden", sagte sie auf eine Wahlkampfveranstaltung in New Hampshire. Ihr Rivale bei der Wahl am 5. November, Ex-Präsident Donald Trump, schrieb: "Unsere Herzen sind bei den Opfern und den Angehörigen der Betroffenen des tragischen Ereignisses in Winder, GA. Diese geliebten Kinder wurden uns viel zu früh von einem kranken und geistesgestörten Monster genommen." Trump hat in der Vergangenheit stets eher an der Seite der Waffenlobby gestanden.

In den vergangenen Jahren hat es in den USA Hunderte Schießereien an Schulen und Colleges gegeben. Zahlreiche Menschen wurden dabei getötet. Im Anschluss gab es oft Forderungen nach schärferen Waffengesetzen. Im zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung ist allerdings das Recht verankert, Waffen zu besitzen und zu tragen.

(Bericht von Rich McKay, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)