FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. China wächst im vierten Quartal weiter aus der Krise heraus 

In China ist die Corona-Krise weitgehend überwunden, die Wirtschaft wächst wieder und profitiert dabei vom Exportboom. Das Land ist eine der wenigen großen Volkswirtschaften weltweit, die 2020 gewachsen sind. Experten rechnen mit einem Plus von etwa 2 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Für das vierte Quartal prognostizieren Ökonomen nach dem Factset-Konsens einen Zuwachs von 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. In den ersten neun Monaten 2020 ist das BIP um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahrjahreszeitraum gewachsen, nachdem die Expansion im zweiten und dritten Quartal die historische Kontraktion von 6,8 Prozent im ersten Quartal aufgrund der Corona-Krise mehr als ausgeglichen hatte. Für 2021 rechnen Experten mit einem BIP-Wachstum von rund 8 Prozent.

>>> Montag, 18. Januar; 03:00 Uhr


 
2. Euro-Finanzminister erörtern Ungleichgewichte wegen Corona 

Fragen der künftigen Politikausrichtung stehen auf der Agenda der europäischen Finanzminister, deren Beratungen coronabedingt per Videokonferenz stattfinden. In einer ersten, auf eineinhalb Stunden angesetzten Runde wollen die Finanzminister der Euro-Länder über zunehmende makroökonomische Ungleichgewichte in der Eurozone aufgrund der Corona-Krise diskutieren. Im Mittelpunkt soll die Frage stehen, in welchem Ausmaß diese durch die Krise vergrößert wurden, und welche Antworten darauf nötig sind. Geplant ist außerdem ein Meinungsaustausch über die Prioritäten der Wiederaufbaupläne der einzelnen Staaten. Bei einer nachfolgenden Sitzung im erweiterten Format wollen dann alle EU-Finanzminister die Aussichten für die künftigen Beziehungen mit den USA im Finanzbereich erörtern.

>>> Eurogruppe Montag, 18. Januar; 15:00 Uhr

>>> Rat der Finanz- und Wirtschaftsminister Dienstag, 19. Januar; 10:00 Uhr


 
3. Merkel und die Ministerpräsidenten beraten über noch schärferen Lockdown 

Wegen der angespannten Corona-Infektionslage haben Bund und Länder ihr erneutes Krisentreffen vorgezogen: Die ursprünglich für den 25. Januar geplanten Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten findet nun sechs Tage früher statt. Erwartet wird ein längerer und schärferer Lockdown, um Kontakte weiter zu reduzieren und auch die Verbreitung neuer Virusvarianten einzudämmen. Einer der Vorschläge ist, Busse und Bahnen weiter auszudünnen. Mit Sorgen blickt die Wirtschaft auch auf Szenarien eines Total-Shutdowns. Dass es abgesehen von den vermehrten Appellen nach Homeoffice zu einer verpflichtenden Regel für die Unternehmen kommt, ist indes unwahrscheinlich. Entsprechende Pläne stünden nicht auf der Tagesordnung der Regierung, hieß es vorab.

>>> Dienstag, 19. Januar; 14:00 Uhr


 
4. Sorge vor Gewalt überschattet Amtsantritt von Joe Biden 

Zweieinhalb Monate nach der US-Präsidentschaftswahl übernehmen Sieger Joe Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris die Macht - begleitet von Hoffnungen auf einen politischen Wandel, aber auch mit der Hoffnung auf einen friedlichen Übergang. Die Erstürmung des Kapitols durch militante Anhänger des scheidenden Präsidenten Donald Trump hat große Sorgen ausgelöst, dass auch die Amtseinführung zu Störaktionen mit Aufruhr und Gewaltexzessen genutzt wird. Entsprechend scharf werden die Sicherheitsvorkehrungen in Washington sein.

>>> Mittwoch, 20. Januar; 18:00 Uhr


 
5. EZB lässt Geldpolitik unverändert - Fragen an Lagarde 

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte bei den zweitägigen Beratungen Januar beschließen, seine Geldpolitik nach dem im Dezember verabschiedeten umfangreichen Maßnahmepaket unverändert zu lassen. Langweilig dürfte die anschließende Pressekonferenz mit Präsidentin Christine Lagarde trotzdem nicht werden, denn Journalisten werden sie nach den Fortschritten bei der Prüfung der geldpolitischen Strategie, nach der Einschätzung zum Ausblick und nicht zuletzt zu den Meinungsverschiedenheiten im Rat bei den Dezember-Beschlüssen befragen. Auch der hohe Euro-Kurs dürfte wieder eine Rolle spielen.

>>> Donnerstag, 21. Januar; Ergebnis 13:45 Uhr, PK 14:30 Uhr


 
6. EU-Chefs beraten gemeinsames Vorgehen gegen Corona 

Die Corona-Pandemie hält Europa weiter in Atem - daher werden die EU-Staats- und Regierungschefs erneut über ein abgestimmtes Vorgehen zu beraten. Es gibt zwar Impfstoffe. Aber die Zulassungen kamen vergleichsweise spät, und der Start der Impfkampagne war in der Europäischen Union bislang unerfreulich stockend. Hinzu kommt die neue Mutation des Covid-19-Virus, die die Infektionszahlen in Großbritannien und Irland hat hochschnellen lassen. Ein gemeinsames Handeln ist nötig, um die Verbreitung in der EU zu verhindern. Denn klar ist, dass die Gesundheitssystem in allen Ländern am Anschlag sind und die Wirtschaft eine baldige Lockerung der weitverbreiteten Lockdowns braucht.

>>> Donnerstag, 21. Januar; 18:00 Uhr


 
7. Bank of Japan hält still und erhöht Wachstumsprognose 

Die Bank of Japan (BoJ) dürfte bei ihrer Ratssitzung an der Geldpolitik festhalten, nachdem sie bei der vorherigen Sitzung bereits ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Pandemiefolgen um ein halbes Jahr bis September verlängert hat. Dazu gehörten zinslose Kredite an Banken und ein flexibleres Kaufprogramm für Commercial Papers und Firmenanleihen. Sowohl das Renditeziel von 0 Prozent für zehnjährige Staatsanleihen als auch der negative Einlagensatz von 0,10 Prozent wurden bestätigt. Bei ihrer vierteljährlichen Prognose zur Wirtschaftsentwicklung dürfte die BoJ ihre Wachstumsprognose leicht erhöhen. Im Oktober hatte sie für das nächste Fiskaljahr ein Wachstum von 3,6 Prozent vorhergesagt, nach einer erwarteten Schrumpfung der Wirtschaft um 5,5 Prozent in diesem Fiskaljahr (per Ende März).

>>> Donnerstag, 21. Januar


 
8. Das endgültige Endergebnis bei der Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden 

Am Ende der Woche wird endlich und vor allem endgültig der neue CDU-Vorsitzende feststehen. Bereits an diesem Samstag ist auf dem digitalen Parteitag über die neue Führung entschieden worden. Aber das Ergebnis muss in einer Briefwahl rechtsverbindlich gemacht werden. Klar ist, dass es knapp ein Jahr nach dem angekündigten Rückzug der glücklosen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer an der Zeit ist, den künftigen Kurs der Partei zu bestimmen. Im Superwahljahr mit zahlreichen Landtagswahlen und der Bundestagswahl gilt es neue Weichen zu setzen. Denn Bundeskanzlerin Angela Merkel zieht sich aus der Bundespolitik zurück. Offen bleibt weiterhin, ob der neue CDU-Chef auch Unionskanzlerkandidat wird. Denn hier hat der CSU-Vorsitzende Markus Söder noch ein Wörtchen mitzureden.

>>> Freitag, 22. Januar

Mitarbeit: Petra Sorge, Andreas Kißler, Andrea Thomas, Andreas Plecko, Hans Bentzien, Hans-Joachim Koch

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January 15, 2021 09:47 ET (14:47 GMT)