APA ots news: Restriktive Geldpolitik wirkt und trägt wesentlich zur rückläufigen
Inflation im Euroraum bei

Nationalbank präsentiert ihren Jahresabschluss und  
Geschäftsbericht für 2023 

Wien (APA-ots) - "Das Eurosystem - und die OeNB als Teil davon - agierte  
2023 in einem schwierigen Umfeld geldpolitisch umsichtig. So setzte 
es angesichts der hohen Inflation den Ausstieg aus der expansiven 
Geldpolitik fort und erhöhte schrittweise die Leitzinsen. 2023 
führten geopolitische Konflikte und Kriege zu großen politischen und 
wirtschaftlichen Herausforderungen. 

Zusätzlich zu den anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen 
finden 2024 in mehreren wesentlichen Volkswirtschaften Wahlen statt. 
Herausfordernd bleiben für die Wirtschaft und Politik, aber auch für 
die gesamte Gesellschaft außerdem die Themen Digitalisierung, 
Klimawandel und Umbau der Energiesysteme sowie demografische 
Entwicklungen", sagte Robert Holzmann, Gouverneur der 
Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), heute anlässlich der 
Präsentation des Jahresabschlusses und des OeNB-Geschäftsberichts für 
das Jahr 2023. 

Um die hohe Inflation im Euroraum zu drosseln, hatte der EZB-Rat 2022 
begonnen, die Leitzinsen schrittweise anzuheben. Die 2023 
fortgesetzten Leitzinserhöhungen setzten die Geschäftsgebarung der 
Zentralbanken des Eurosystems somit weiterhin unter Druck. Dies gilt 
auch für die OeNB. 

Das negative Geschäftsergebnis für 2023 ist dem sogenannten 
Asset-Liability Mismatch geschuldet: Die Zinsen, die die OeNB für die 
auf der Passivseite gehaltenen Einlagen der Geschäftsbanken bei der 
OeNB bezahlte, überstiegen die Zinserträge aus den fix, aber aktuell 
deutlich niedriger verzinsten Vermögenswerten (Assets) aus den 
Ankaufsprogrammen, die die OeNB auf der Aktivseite in ihren Büchern 
hält. "Ob eine Zentralbank Gewinne oder Verluste macht, ist ein 
nachrangiges Ergebnis ihres Mandats. Wir treffen im Eurosystem/im 
EZB-Rat geldpolitische Entscheidungen mit dem Ziel, Preisstabilität 
auf mittlere Frist zu gewährleisten", so Gouverneur Holzmann. "Daher 
können sich die ausgewiesenen Ergebnisse von Zentralbanken 
vorübergehend verschlechtern, wie dies mit dem negativen 
geschäftlichen Ergebnis der OeNB für 2023 der Fall ist", führte 
OeNB-Direktor Thomas Steiner weiter aus. 

Die Finanzkraft und Handlungsfähigkeit von Zentralbanken bleiben von 
solchen Entwicklungen und Verlusten jedenfalls unbeeinflusst: So hat 
die OeNB auch 2023 all ihre Aufgaben vollumfänglich und effektiv 
erfüllt. Dies umfasst neben der Geldpolitik insbesondere die 
Sicherstellung der Finanzmarktstabilität und des reibungslosen 
Zahlungsverkehrs, die Versorgung mit Bargeld, die Erstellung von 
hochqualitativen Statistiken sowie die Vorbereitung des digitalen 
Euro. 

Bilanzsumme sinkt - geschäftliches Ergebnis erstmals negativ 

"Die Geldpolitik ist auch der maßgebliche Treiber für die Entwicklung 
der Bilanzsumme", fasste Direktor Steiner die Geschäftsentwicklung 
der OeNB zusammen. 

Die Bilanzsumme sank zum Jahresultimo 2023 um 13 Mrd EUR bzw. 5 
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl auf der Aktiv- als auch auf 
der Passivseite der Bilanz ist dies vor allem auf die geldpolitischen 
Operationen zurückzuführen. Zum einen verringerte sich aktivseitig 
das Volumen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte 
(Targeted longer-term refinancing operations - TLTRO III) aufgrund 
von Fälligkeiten und vorzeitigen Rückzahlungen weiter deutlich, 
nämlich von 39 Mrd EUR auf 15 Mrd EUR. Die TLTRO III waren von Herbst 
2019 bis Dezember 2021 mit einer Laufzeit von drei Jahren angeboten 
und von österreichischen Kreditinstituten stark in Anspruch genommen 
worden. Zum anderen gingen 2023 auf der Passivseite gleichzeitig die 
Einlagen der Kreditinstitute zurück. 

Hauptverantwortlich für das erstmals negative geschäftliche Ergebnis 
der OeNB von -2.211 Mio EUR war das Nettozinsergebnis: Mit -2.043 Mio 
EUR fiel es 2023 deutlich schlechter als im Vorjahr aus. Darin 
spiegelt sich vor allem der bereits erwähnte geldpolitische 
Asset-Liability Mismatch wider, also die Zinsdifferenz zwischen 
längerfristig niedrigen Zinserträgen aus Wertpapieren für 
geldpolitische Zwecke (494 Mio EUR) auf der Aktivseite und hohen 
Zinsaufwendungen aus der Verzinsung der Einlagefazilität (-3.476 Mio 
EUR) auf der Passivseite. Maßgeblich negativ auf das Ergebnis wirkten 
sich darüber hinaus die Zinsaufwendungen für den TARGET-Saldo der 
OeNB (-2.633 Mio EUR) aus. Demgegenüber standen Zinserträge aus der 
Verzinsung der Intra-Eurosystem-Salden aus der Verteilung des 
Euro-Banknotenumlaufs im Eurosystem von 2.066 Mio EUR. Aus den 
längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO III) resultierten 
Zinserträge von 1.092 Mio EUR. 

Die überdurchschnittlich guten übrigen Erträge der OeNB, inklusive 
Veranlagung der eigenen Reserven, konnten das negative 
Nettozinsergebnis nicht kompensieren. Daher wird - wie auch schon im 
Vorjahr - kein Gewinnanteil an den Bund abgeführt. Die finanziellen 
Belastungen aus dem geldpolitischen Asset-Liability Mismatch werden 
voraussichtlich noch mehrere Jahre andauern und sich in künftigen 
Ergebnissen der OeNB zeigen. Der erstmalige durch geldpolitische 
Operationen geprägte Bilanzverlust für 2023 iHv 2.062 Mio EUR wird 
ins Jahr 2024 vorgetragen und mit künftigen Gewinnen ausgeglichen, 
weshalb auch für die nächsten Jahre keine Gewinne an den Bund 
ausgeschüttet werden können. Die OeNB als Zentralbank unterscheidet 
sich von Unternehmen und Geschäftsbanken - und der Gesetzgeber hat 
der OeNB einen klaren Auftrag übertragen: Das vorrangige Ziel des 
Eurosystems besteht darin, die Preisstabilität zu sichern. Die 
Verluste wirken sich nicht auf die Fähigkeit zur Durchführung einer 
wirksamen Geldpolitik aus, informierte Direktor Steiner. 

Österreichs Wirtschaft 2023 in einer Rezession 

Im zweiten Halbjahr 2022 ging die Wirtschaftsleistung in Österreich 
leicht zurück. Ausgelöst wurde dies durch drei Faktoren: (1) die 
Aufholeffekte nach dem Ende der COVID-19-Pandemie liefen aus, (2) die 
Energiepreise stiegen und (3) das internationale Umfeld war schwach. 
Im zweiten und dritten Quartal 2023 ging die Wirtschaftsleistung dann 
unerwartet deutlich zurück und Österreich rutschte tiefer in die 
Rezession. Hauptverantwortlich dafür: Der private Konsum und die 
Investitionen sanken stark und auch die Exporte verzeichneten einen 
Rückgang. Zum Jahresende 2023 schwächten sich die Bremsfaktoren ab 
und die Einkommen der privaten Haushalte wurden zunehmend durch 
höhere Lohnabschlüsse gestützt. Damit stagnierte die 
Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2023. Insgesamt schrumpfte die 
reale Wirtschaftsleistung Österreichs 2023 um 0,7 Prozent. 

Für 2024 erwartet die OeNB leicht positive Quartals-Wachstumsraten 
des BIP. Die Erholung fußt in erster Linie auf einer stärkeren 
Konsumnachfrage; die Investitionen dürften 2024 hingegen nochmals 
schrumpfen. Trotz eines schwachen Starts wird die österreichische 
Wirtschaft 2024 gemäß der OeNB-Interimsprognose vom März 2024 moderat 
um rund œ Prozent wachsen. 

Geldpolitisches Leitzinsniveau im Euroraum 2023 bei 4 Prozent 

Auch 2023 war die Geldpolitik damit gefordert, die hohen Anstiege der 
Verbraucherpreise mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen 
einzubremsen. 2022 hatte die durchschnittliche Inflationsrate für den 
Euroraum mit 8,4 Prozent ihren Höhepunkt erreicht. 2023 sank sie: Der 
Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) nahm von 8,6 
Prozent im Jänner auf 2,9 Prozent im Dezember ab. Im 
Jahresdurchschnitt lag die Inflationsrate im Euroraum 2023 bei 5,4 
Prozent. Das Eurosystem erwartet laut seinen im März 2024 
aktualisierten gesamtwirtschaftlichen Projektionen für 2025 und 2026 
Inflationsraten von 2,0 Prozent bzw. 1,9 Prozent. 

Um die Inflation zu senken, erhöhte der EZB-Rat die geldpolitischen 
Leitzinsen 2023 in sechs Schritten von 2 Prozent auf 4 Prozent. Der 
Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte im Euroraum betrug 
Ende 2023 4,50 Prozent und die Zinssätze für die 
Spitzenrefinanzierungsfazilität und für die Einlagefazilität 4,75 
Prozent bzw. 4,00 Prozent. 

Zur Inflationsbekämpfung war es 2023 darüber hinaus notwendig, die 
Bilanzsumme des Eurosystems und damit auch jene der OeNB zu 
reduzieren. Große Zentralbankbestände an Wertpapieren dämpfen nämlich 
das mittel- bis langfristige Zinsniveau. Die geldpolitischen 
Wertpapierportfolios des Eurosystems und der OeNB entstammen aktuell 
hauptsächlich dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset 
Purchase Programme - APP) und dem Pandemie-Notfallankaufprogramm 
(Pandemic Emergency Purchase Programme - PEPP). 2023 wurde mit dem 
maßvollen Abbau des APP-Portfolios begonnen, und dieser setzt sich 
2024 fort. Seit Juli 2023 werden auslaufende APP-Wertpapiere nicht 
mehr ersetzt. Das APP-Portfolio der OeNB schrumpfte 2023 damit um 3,8 
Mrd EUR auf 71,6 Mrd EUR. Das PEPP-Portfolio in Höhe von 37,3 Mrd EUR 
wurde hingegen im Einklang mit dem Eurosystem voll aufrechterhalten. 
Das heißt, Beträge aus auslaufenden Wertpapieren wurden komplett 
wieder veranlagt. Dies gilt auch für die erste Jahreshälfte 2024. In 
der zweiten Jahreshälfte soll das PEPP-Portfolio dann maßvoll zu 
schrumpfen beginnen. 
Mit Ende 2024 werden gemäß dem Beschluss des EZB-Rats vom 14. 
Dezember 2023 Beträge auslaufender PEPP-Wertpapiere voraussichtlich 
nicht mehr neu angelegt. Die OeNB-Bilanzsumme verringerte sich 2023 
weiters durch den Abbau der geldpolitischen 
TLTRO-III-Refinanzierungsgeschäfte. 

Inflationsrate in Österreich sinkt deutlich 

In Österreich erreichte die HVPI-Inflation im Jänner 2023 mit 11,6 
Prozent ihren Höhepunkt. Bis Februar 2024 ging sie schrittweise auf 
4,2 Prozent zurück. Unsere Analyse zeigt, dass die Inflation 2022 vor 
allem durch die Energie- und sonstigen Importpreise getrieben wurde. 
Ende 2022 kristallisierten sich zunächst die Gewinne als wichtigste 
Kostenkomponente heraus. Ab dem zweiten Quartal 2023 trugen die Lohn- 
und Gehaltskosten rund die Hälfte zum Preisanstieg in Österreich bei. 
Damit stieg auch die Bedeutung der Dienstleistungs- und 
Industriegüter ohne Energie für die Inflation; jene der Energie- und 
Nahrungsmittelpreise nahm hingegen 2023 ab. Dies wird sich 
voraussichtlich 2024 fortsetzen. Die OeNB rechnet in ihrer Prognose 
vom März 2024 mit einem Rückgang der Inflation im Jahresdurchschnitt: 
von 7,7 Prozent 2023 auf 3,6 Prozent 2024, 2,7 Prozent 2025 und 2,3 
Prozent 2026. Die Kerninflation bleibt über den gesamten 
Prognosehorizont über der HVPI-Inflation. 

Widerstandsfähiges österreichisches Bankensystem trotzt 
herausforderndem Umfeld 

"Konsequente mikroprudenzielle Aufsichtsarbeit, die auf der Ebene von 
Einzelinstituten stattfindet, und makroprudenzielle aufsichtliche 
Maßnahmen, die auf das Gesamtsystem abstellen, haben effektiv die 
Resilienz der österreichischen Banken gestärkt. Das österreichische 
Bankensystem kann daher weiterhin sein Top-Rating unter den 11 
stabilsten Bankensystemen der Welt behaupten", so der Vize-Gouverneur 
der OeNB Gottfried Haber. 

Das Umfeld für die Banken war 2023 angesichts kriegerischer 
Auseinandersetzungen, geopolitischer Spannungen, höherer Inflation, 
konjunktureller Abschwächung sowie insbesondere der Bankenturbulenzen 
in den USA und der Schweiz schwierig. "Gerade die letzten Jahre mit 
vielfältigen Herausforderungen und neuen Risiken zeigen den 
besonderen Wert vorausschauender und treffsicherer mikro- und 
makroprudenzieller Bankenaufsicht", erläutert Vize-Gouverneur Haber 
weiter. 

Die Banken hielten diesen Herausforderungen mit gestärkten Bilanzen 
nicht nur erfolgreich stand, sondern konnten darüber hinaus in einem 
Umfeld steigender Zinssätze auch eine hohe Profitabilität erzielen. 
Eine solide Kapital- und Liquiditätsausstattung bleiben insbesondere 
in unsicheren Zeiten essenziell, da die positiven Effekte der 
Zinswende rasch gewirkt haben, während die negativen Effekte in Bezug 
auf Verschlechterungen der Bonitäten und damit einhergehende höhere 
Risikokosten und Ausfälle erst mit einer gewissen zeitlichen 
Verzögerung eintreten. 

Vize-Gouverneur Haber wies darauf hin, dass "die makroprudenziellen 
Maßnahmen trotz des herausfordernden Umfelds maßgeblich zu einer 
verbesserten Wahrnehmung des österreichischen Bankensektors und zum 
Top-Rating beitrugen. Dass der österreichische Bankensektor laut 
S&P-Rating dadurch weiterhin zu den stabilsten weltweit zählt, 
erlaubt den Banken, die dadurch günstigen Refinanzierungskosten an 
ihre Kunden weiterzugeben. Dies ist ein Schlüsselfaktor für die 
niedrigen Zinssätze, die die Länder und der Bund für die öffentlichen 
Schulden zahlen müssen." 

Die OeNB verstärkte 2023 die öffentliche Kommunikation zum 
Risikogehalt variabel verzinster Finanzierungen, nachdem sie diese 
Kreditform bereits seit einiger Zeit genau beobachtet. Variabel 
verzinste Kredite haben in Österreich einen wesentlichen Anteil an 
den Finanzierungen. Selbst bei äußerst niedrigen langfristigen 
Zinssätzen, wie z. B. von Mitte 2015 bis Mitte 2022, betrug ihr 
Anteil im Durchschnitt 45 Prozent der neu vergebenen privaten 
Wohnimmobilienkredite und erreichte Ende 2023 wieder über 50 Prozent. 
Variabel verzinste Kredite bergen für die Kreditnehmenden 
Zinsrisiken. Bei steigenden Zinssätzen führt dies - verstärkt von 
einem wirtschaftlich schwachen Umfeld mit sinkenden Realeinkommen - 
zu zusätzlichen finanziellen Belastungen für die Haushalte. Dies war 
2023 der Fall. Auch das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) wies 
2023 explizit auf den besonderen Risikogehalt variabel verzinster 
Kredite hin. 

Im August 2022 wurden den internationalen Standards und Empfehlungen 
entsprechend verbindliche kreditnehmer:innenbezogene Maßnahmen 
eingeführt. Seitdem haben sich die Vergabestandards für 
Wohnimmobilienkredite in Österreich deutlich verbessert, sodass die 
Risiken im Bereich privater Wohnimmobilienfinanzierungen trotz 
erhöhter Belastungen der Haushalte und sinkender finanzieller 
Spielräume sowie erstmals wieder rückläufiger Immobilienwerte zu 
keinen Störungen der Finanzmarktstabilität führten. 

Die Kredite zur Finanzierung von Gewerbeimmobilien blieben 2023 
vorausblickend im Fokus der mikro- und makroprudenziellen Aufsicht. 
Gleich mehrere Faktoren belasteten den Gewerbeimmobilienmarkt: 
steigende Zinssätze, höhere Baukosten, fallende Immobilienwerte sowie 
das allgemein schwache wirtschaftliche Umfeld. Folglich stiegen im 
Bankensektor die diesbezüglichen Wertberichtigungen und 
Kreditausfälle, die sowohl auf Ebene des Gesamtsystems als auch auf 
Ebene der einzelnen Banken genau analysiert und geprüft wurden. Auch 
2024 werden Gewerbeimmobilien einen Schwerpunkt der Aufsichtsarbeit 
bilden. 

Die Profitabilität im Bankensektor dürften 2024 das schwächere 
Kreditwachstum, steigende Refinanzierungskosten, etwa durch höhere 
Einlagenzinsen, sowie sich verschlechternde Kreditqualitäten 
belasten. Zusätzlich erhöht die Inflation den Kostendruck auf die 
Banken. Vize-Gouverneur Haber empfiehlt daher den Banken, auch 
weiterhin "die gute Ertragslage 2023 zu nützen, um die 
Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken, und bei der Ausschüttung 
von Gewinnen daher umsichtig, vorausblickend und zurückhaltend zu 
bleiben." 

Im Geschäftsfeld Statistik veröffentlichte die OeNB 2023 eine 
Transparenzplattform für Spareinlagenzinsen in Österreich. Die rasche 
Implementierung innerhalb kürzester Zeit war durch die enge 
Zusammenarbeit mit Vertreter:innen der österreichischen Banken und 
der Wirtschaftskammer Österreich möglich. Die Plattform bietet einen 
Marktüberblick über die Zinssätze für täglich fällige Einlagen
sowie 
für Einlagen mit Bindungsfristen von 6, 12, 24 und 36 Monaten. 
Dadurch können interessierte Personen auf einen Blick feststellen, ob 
ihre bestehenden Sparprodukte den aktuellen Marktkonditionen 
entsprechen. Die Transparenzplattform bietet somit Hilfestellung für 
den ersten Schritt im Rahmen der Optimierung der individuellen 
Veranlagung, auf den dann gegebenenfalls konkrete Vergleiche auf 
Produktebene mit Hilfe privater und öffentlicher 
Vergleichsplattformen sowie Gespräche mit der Hausbank oder auch 
anderen Kreditinstituten folgen können. 

Das OeNB-Bargeld-Grundversorgungsmodell 

"Bargeld ist für die Österreicher:innen nach wie vor das 
Zahlungsmittel Nummer eins", so OeNB-Direktor Eduard Schock. Gründe 
dafür sind vor allem die Vorteile für die Konsument:innen wie der 
Schutz der Privatsphäre, die Krisenfestigkeit und die Sicherheit des 
Bargeldes. Daher können sich rund 95 Prozent der heimischen 
Bevölkerung eine Welt ohne Bargeld nicht vorstellen. Daran ändert 
auch der Umstand nichts, dass die unbaren Bezahlsysteme im Trend 
liegen und weiter an Bedeutung gewinnen werden. 

Die OeNB ist durch ihren Versorgungsauftrag verpflichtet, die nach 
wie vor hohe Nachfrage der Bevölkerung nach Euro-Bargeld zu bedienen. 
Dies bedeutet vor allem, den Österreicher:innen den uneingeschränkten 
Zugang zu Bargeld und somit auch künftig die Wahlfreiheit bei ihrem 
Zahlungsmittel bieten zu können. 

Der Zugang zu Bargeld ist in Österreich nach wie vor sehr gut. 
Österreich verfügt im internationalen Vergleich - noch - über eine 
hohe Versorgungsdichte mit Bankomatgeräten. 

Dennoch ist in Zukunft die flächendeckende Versorgung mit Bargeld 
ohne entsprechende Maßnahmen keinesfalls garantiert. Das zeigt der 
Rückgang der Geldausgabeautomaten um knapp 6 Prozent oder rund 500 
Stück seit dem Jahr 2021. 

"Um die bestehende gute Infrastruktur langfristig und nachhaltig zu 
erhalten, braucht es zusätzliche Anstrengungen. Hier bringt sich die 
OeNB aktiv ein und setzt gezielt Maßnahmen, um eine resiliente 
Bargeldversorgung sicherzustellen", so Direktor Schock. 

Eine dieser Initiativen ist das 2023 gegründete Bargeld-Board, in dem 
gemeinsam mit den heimischen Geschäftsbanken strategische Fragen rund 
um die Bargeldversorgung erörtert werden. Aktuell hat die OeNB ein 
Bargeld-Grundversorgungsmodell entwickelt, das nunmehr bis zum Sommer 
mit den Banken verhandelt wird. Das Modell zielt dabei nicht primär 
auf die Anzahl der Geldausgabeautomaten ab, sondern stellt ihre 
niederschwellige Erreichbarkeit in den Mittelpunkt. So sollen 67 
Prozent der Bevölkerung ein Bargeldausgabegerät innerhalb eines 
Kilometers erreichen, rund 83 Prozent innerhalb einer Distanz von 
zwei Kilometern und rund 97 Prozent in einem Radius von maximal fünf 
Kilometern. 

Vorbereitungen für den digitalen Euro gestartet 

Das Eurosystem erwägt die Ausgabe eines digitalen Euro. Wie das 
Euro-Bargeld würde die EZB den digitalen Euro ausgeben, schützen und 
regulieren, was ihn zu einem gleichermaßen vertrauenswürdigen 
Zahlungsmittel machen würde. Gouverneur Holzmann brachte die Vorteile 
des digitalen Euro auf den Punkt: "Notenbanken müssen sicherstellen, 
dass öffentliches Geld und eine unabhängige Geldpolitik erhalten 
bleiben. Der digitale Euro soll für alltägliche Zahlungen zur 
Verfügung stehen. Er ist Zentralbankgeld in digitaler Form, das 
Privatpersonen und Unternehmen zusätzlich zu Bargeld und privaten 
Zahlungsmitteln nutzen können. Damit ist er eine kosteneffiziente 
Wahlmöglichkeit für alle Bürger:innen im Euroraum und weltweit. Der 
digitale Euro stärkt die Zahlungsautonomie Europas. Sprich, in 
Krisenfällen ist Europa nicht auf Zahlungssysteme von Drittstaaten 
angewiesen, sondern autark." 

Der Startschuss für die Vorbereitungsphase für den digitalen Euro 
fiel Mitte Oktober 2023. Anfang 2024 veröffentlichte die EZB bereits 
erste Ausschreibungen im Zusammenhang mit der Ausgabe eines digitalen 
Euro. Die OeNB beteiligt sich an der Entwicklung der technischen 
Komponenten, die vom Eurosystem selbst entwickelt werden. "Der 
EZB-Rat könnte Ende 2025 den weiteren Verlauf des Projekts zum 
digitalen Euro beschließen", so Gouverneur Holzmann. 

OeNB fokussiert auf nachhaltige Unternehmensführung 

In der Unternehmensstrategie der OeNB nimmt Nachhaltigkeit einen 
hohen Stellenwert ein. Umweltorientierung und die Sicherung einer 
nachhaltigen und wirtschaftlich positiven Entwicklung sind für die 
OeNB und ihre Tochtergesellschaften unverzichtbare Voraussetzungen 
für eine zukunftsweisende und erfolgreiche Unternehmensführung. Die 
OeNB berücksichtigt in allen Aspekten ihrer Geschäftstätigkeit so 
weit wie möglich die Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt mit dem 
Ziel, eine nachhaltige bzw. zukunftsfähige Entwicklung innerhalb und 
jenseits der Landesgrenzen zu begünstigen. "Die OeNB hat sich", wie 
OeNB-Gouverneur Robert Holzmann festhielt, "bereits 2021 dazu 
bekannt, bis 2040 als Unternehmen CO2-neutral zu werden und bis 2050 
die Veranlagung entsprechend anzupassen. Zurzeit entwickeln wir in 
enger Zusammenarbeit mit internationalen Gremien konkrete Maßnahmen 
zur komplexen Messung und Zielerreichung." 

Gouverneur Robert Holzmann bedankte sich beim Präsidium und den 
Mitgliedern des Generalrats für ihre engagierte Mitarbeit im 
Generalrat. Weiters dankte er am Ende der Pressekonferenz, auch im 
Namen des Generalrats und des Direktoriums, allen Mitarbeiter:innen 
für ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2023. 

Der Geschäftsbericht der OeNB ist online erhältlich: 
https://bit.ly/4922uEt 

Hören Sie auch den OeNB-Podcast zum Thema "Warum Notenbanken Verluste 
schreiben dürfen" mit Gouverneur Robert Holzmann und Direktor Thomas 
Steiner: https://bit.ly/4aomIJF 

Rückfragehinweis: 
   Oesterreichische Nationalbank 
   Mag. Maria-Elisabeth Faulmann 
   Pressesprecherin 
   (+43-1) 404 20-6900 
   maria-elisabeth.faulmann@oenb.at 
   www.oenb.at 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom 

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER 
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** 

OTS0073    2024-03-22/11:04