Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im November auf hohem Niveau etwas nachgelassen haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen sind und um 10,4 (Oktober: 10,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Es wäre der erste Rückgang der Inflationsrate seit Juni 2021. Eurostat veröffentlicht die Daten am Mittwoch um 11.00 Uhr.

Daten aus Deutschland und Spanien deuten darauf hin, dass die Teuerung vor allem von Energie und Dienstleistungen gebremst wurde. Die deutsche HVPI-Teuerung ging auf 11,3 (11,6) Prozent zurück und die spanische auf 6,6 (7,3) Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen Ende Oktober erneut um 75 Basispunkte erhöht, für Dezember wird an den Märkten eine vorsichtigere Gangart eingepreist.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat dieser Wahrnehmung bei ihrer Anhörung im Europaparlament am Montag entgegenzuwirken versucht. Sie warnte davor, den Rückgang der Gaspreise überzubewerten und sagte, dass sie nicht glaube, dass die Inflation bereits im Oktober ihren Höhepunkt erreicht habe.

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November 29, 2022 08:29 ET (13:29 GMT)