Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Der US-Arbeitsmarkt bleibt trotz der Entlassungswelle im Technologie-Sektor angespannt und der Stellenzuwachs geht trotz der rasanten Straffung der US-Geldpolitik nur langsam zurück. Der robuste Jobmarkt erschwert der Fed den Kampf gegen die Inflation, weil der Lohndruck hoch bleibt. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten im November gegenüber dem Vormonat um 200.000 (Oktober: 261.000) zugenommen hat.

Die Daten werden am Freitag um 14.30 Uhr MEZ veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote soll bei 3,7 Prozent verharren. Bei den Stundenlöhnen erwarten die Ökonomen ein Plus von 0,3 (0,4) Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich wird eine Lohnsteigerung von 4,6 (4,7) Prozent prognostiziert.

Das erklärte Ziel der Fed ist es, eine Abkühlung am US-Arbeitsmarkt zu erreichen. Die Kombination aus hoher Inflation und einem hohen Auslastungsgrad am Arbeitsmarkt gefährde mittelfristig die Verankerung der Inflationserwartungen im Zielbereich der Fed, argumentieren die Volkswirte der Dekabank. Die Fed nehme bewusst in Kauf, dass es einen abrupten Einbruch am Arbeitsmarkt geben könne. Die Dekabank rechnet mit einem Zuwachs von 175.000 Jobs.

Die HSBC-Ökonomen verweisen auf die hohe Zahl an offenen Stellen und die niedrige Zahl an Erstanträgen von Arbeitslosen. "Beide Indikatoren deuten darauf hin, dass die Unternehmen weiterhin eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften haben, auch wenn einige Firmen angesichts der zunehmenden Befürchtungen eines wirtschaftlichen Abschwungs vorsichtiger geworden sind, was die Einstellung neuer Mitarbeiter angeht." HSBC erwartet ein Plus von 210.000 Stellen.

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December 01, 2022 23:55 ET (04:55 GMT)