TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Die asiatischen Börsen haben am Freitag uneinheitlich tendiert. Während die Kurse in Tokio und an den chinesischen Festlandsbörsen nur geringe Veränderungen zum Vortag verzeichneten, setzten die Aktien in Hongkong ihre Abwärtsbewegung fort. Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China herrschte eine abwartende Haltung vor.

US-Präsident Donald Trump will sich an diesem Freitag zum weiteren Vorgehen angesichts eines vom chinesischen Volkskongress verabschiedeten restriktiven Sicherheitsgesetzes für Hongkong äussern. Das Gesetz umgeht Hongkongs Parlament und wäre der bisher weitgehendste Eingriff in die eigentlich garantierte Autonomie. Die US-Börsen reagierten im späten Geschäft mit einem Rückgang auf Trumps Ankündigung.

Marktstratege Stephen Innes vom Broker Axitrader warnte in einem Kommentar vor den längerfristigen Folgen für Hongkong. Sollte die Sonderverwaltungszone zunehmend als Teil Chinas betrachtet werden, könnten die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit auf das Niveau anderer chinesischer Grossstädte senken. Noch erheblicher wären die Folgen für die Börse. Hongkong-Aktien könnten aus dem MSCI World Index fallen und wie China Teil des Schwellenländerindex werden. Die Konsequenzen wären nach Ansicht des Marktstrategen erheblich. "Ein beträchtlicher Teil des in Hongkong investierten Kapital dürfte zwangsläufig abgezogen werden", so Innes.

Der japanische Leitindex Nikkei-225 schloss 0,18 Prozent tiefer bei 21 877,89 Punkten. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen legte dagegen im späten Handel um 0,15 Prozent auf 3862,29 Punkte zu. Der Hang Seng gab zuletzt um 0,67 Prozent auf 22 978,53 Punkte nach./mf/stk