TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Der endgültig in einen Handelskrieg umgeschlagene Zollkonflikt zwischen den USA und China hat am Montag Asiens Aktienmärkte unter Druck gebracht. Die Börsen in China und Japan, die vor dem Wochenschluss den Handel noch leicht positiv beendet hatten, zeigten sich tiefrot. Noch im Verlauf des Freitag hatten die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt weitere Zollanhebungen angekündigt.

Die Botschaft an die Börsianer lautet nach den Worten von CMC-Market-Analyst Michael McCarthy nun: "Anschnallen angesichts der Marktturbulenzen!" Die neue Eskalation im bereits seit Monaten währenden Handelskonflikt sei "schwerwiegend". Nachdem China am Freitag neue Vergeltungszölle ab September und Dezember angekündigt hatte, reagierten die USA prompt: Strafzölle auf Importe aus China werden durchweg angehoben, gab die US-Regierung bekannt.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss letztlich mit einem Minus von 2,17 Prozent auf 20 261,04 Punkte. An den chinesischen Festlandbörsen gab der CSI 300 zuletzt um 1,41 Prozent auf 3766,94 Zähler nach. Der Yuan fiel angesichts der Sorgen über eine Intensivierung des Handelskrieges auf ein Elfjahrestief.

Besonders deutlich sackte der Hang-Seng-Index in Hongkong ab. Er verlor zuletzt 3,10 Prozent auf 25 369,26 Punkte. Belastend wirkte neben dem Handelskrieg eine Abstufung durch die japanische Bank Nomura. Aus Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung in Hongkong aufgrund der Massenproteste stuften die Analysten den MSCI Hongkong von "Overweight" auf "Underweight" ab.

Zugleich hoben sie indische Aktien nach jüngsten Regierungsinitiativen von "Neutral" auf "Overweight". Indien rief unter anderem die Kampagne "Make in India" ins Leben, die sich dafür einsetzt, dass mehr Waren im eigenen Land produziert werden sollen. Der BSE Sensex zeigte sich zuletzt leicht im Plus mit 0,17 Prozent./ck/mis