TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Die bedeutenden asiatischen Börsen haben am Donnerstag erneut uneinheitlich tendiert. Während der japanische Aktienmarkt an seine Vortagesgewinne anknüpfte, gaben die Kurse in Hongkong nach. Die angespannte Lage in der Sonderverwaltungszone spiegelte sich damit einmal mehr in der Entwicklung des Hang Seng Index wider.

"Die Anleger unterteilen die Börsenwelt aktuell in zwei Gruppen: Indizes aus Hongkong und China werden fallengelassen, der Rest wird hochgejubelt", merkte Analyst Thomas Altmann vom Asset Manager QC Partner in einem Marktkommentar an. Angesichts der Euphorie an den meisten internationalen Börsen bestehe mittlerweile jedoch eine erhebliche Rückschlaggefahr, zumal Risiken wie die Spannungen zwischen den USA und China ausgeblendet würden.

Die USA haben nach eigenen Angaben erfolglos eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats wegen der chinesischen Pläne für ein umstrittenes Sicherheitsgesetz für Hongkong beantragt. Chinas Vorhaben würde Autonomie und Freiheiten der Sonderverwaltungszone "grundlegend untergraben", teilte die US-Mission bei den Vereinten Nationen mit. China habe eine solche Sitzung aber blockiert.

Mit einem Beschluss für das umstrittene Sicherheitsgesetz geht am Donnerstag die Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses in Peking zu Ende. Auch bei anderen Fragen stehen die Zeichen auf Konfrontation. Der US-Kongress hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, in dem US-Präsident Donald Trump zu Sanktionen gegen chinesische Regierungsvertreter wegen der Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren aufgefordert wird.

Der japanische Leitindex Nikkei-225 schloss 2,3 Prozent höher bei 21 916,31 Punkten. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen gewann 0,29 Prozent auf 3856,63 Punkte. Der Hang Seng gab zuletzt um 0,80 Prozent auf 23 114,97 Punkte nach./mf/men