PARIS/LONDON (awp international) - Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch auf hohem Niveau etwas zugelegt. Der EuroStoxx 50 blieb nach seinem starken Wochenauftakt im Zuge der deutlich gestiegenen Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff und des US-Wahlsiegs von Joe Biden komfortabel über der Marke von 3400 Punkten. Am späten Vormittag gewann der Eurozonen-Leitindex 0,26 Prozent auf 3451,45 Punkte.

In Paris rückte der französische Cac 40 um weitere 0,40 Prozent auf 5440,48 Zähler vor und der britische FTSE 100 in London verbuchte ein Plus von 0,52 Prozent auf 6329,75 Punkte.

Am EuroStoxx-Ende fielen die Aktien von Prosus weiter von ihrem erst am Montag erreichten Rekordhoch zurück. Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft büssten zuletzt 5,4 Prozent ein. Zum einen litten sie unter der derzeit allgemeinen Zurückhaltung gegenüber Technologieaktien, die sich seit der Bekanntgabe ermutigender Nachrichten zu einem Covid-19-Impfstoff am Montag durchgesetzt hat. Zum anderen verwiesen Börsianer auf starke Kursverluste bei den Aktien der wichtigsten Beteiligung von Prosus, dem Internet-Unternehmen Tencent . Tencent waren am Mittwoch zuvor in Hongkong auf Talfahrt gegangen.

"Die Hoffnung, dass die Pandemie bald einigermassen unter Kontrolle gebracht werden kann, könnte eine grössere Rotation raus aus den Tech-Lieblingen hin zu bislang unpopulären Titeln auslösen", erläuterte Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axi. Für die europäischen Aktienmärkte, die deutlich geringer von den Tech-Werten abhingen, wären dies laut Cutcovic erfreuliche Nachrichten.

Topwert im EuroStoxx waren zur Wochenmitte die Aktien des Pharmakonzerns Sanofi mit plus 2,6 Prozent. Auch im Branchenvergleich waren Pharmawerte vorne, der Sektor legte um 1,5 Prozent zu. Gleich dahinter folgte die Versorgerbranche mit plus 1,4 Prozent, was einmal mehr zeigt, dass Investoren nun eher Substanzwerte zu bevorzugen scheinen als wachstumsträchtige Branchen. Iberdrola waren mit plus 1,8 Prozent unter den Favoriten im EuroStoxx. Schwächster Sektor in Europa war die Medienbranche mit minus 0,4 Prozent./ajx/fba