PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wachsende Angst vor einer Eskalation der Corona-Pandemie hat Europas Börsen am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Der EuroStoxx 50 weitete nach einem schwachen Start seine Verluste aus und schloss 2,46 Prozent tiefer bei 3192,69 Punkten. Bereits an den beiden vergangenen Tagen hatte der Leitindex der Eurozone geschwächelt. Für den französischen Cac 40 ging es am Donnerstag um 2,11 Prozent auf 4837,42 Zähler bergab und der britische FTSE 100 sank um 1,76 Prozent auf 5830,50 Punkte.

Marktbeobachter verwiesen auf zunehmende Einschränkungen des öffentlichen Lebens in etlichen europäischen Metropolen. Diese schürten Ängste vor weiteren Maßnahmen und deren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft wie während der landesweiten Lockdown-Maßnahmen im Frühjahr.

Im europäischen Branchenvergleich gab es nur Verlierer. Am härtesten traf es die Aktien der Öl- und Gaskonzerne, deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 um über drei Prozent absackte. Dagegen schlug sich der Index der als defensiv geltenden Immobilienunternehmen mit minus 0,3 Prozent deutlich besser als alle anderen Branchenbarometer.

Die Aktien von Roche gehörten mit einem Kursrutsch von dreieinhalb Prozent zu den größten Verlierern im Swiss Market Index (SMI). Der Pharmakonzern setzte in den ersten neun Monaten weniger um als ein Jahr zuvor. Dabei belastete neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie auch der starke Schweizer Franken. Dank der Corona-Tests sowie einer anhaltend guten Nachfrage nach neuen Medikamenten konnten sich die Umsätze im dritten Quartal Roche zufolge stabilisieren. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte der Konzern.

Dass Ryanair den Winterflugplan wegen der verschärften Reisebeschränkungen in der Corona-Krise weiter zusammenstreicht, ließ die Aktien der Billigfluggesellschaft um über vier Prozent sinken.

Dagegen setzte sich Lonza mit einem Kursanstieg von über anderthalb Prozent an die SMI-Spitze. Die angekündigte Neuausrichtung des Pharmazulieferers wurde insgesamt gelobt. Die neue Strategie für die Zeit nach der endgültigen Trennung vom Chemiegeschäft beinhalte aber keine großen Überraschungen, lautete der Tenor von Analysten./gl/men