PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach drei Verlusttagen haben die meisten europäischen Börsen am Mittwoch wieder zur Erholung angesetzt. Die deutlichen Rückschläge infolge des eskalierenden Handelsstreits zwischen den USA und China hätten nun für eine Gegenbewegung gesorgt, hieß es.

Der EuroStoxx 50 stabilisierte sich mit plus 0,13 Prozent auf 3439,60 Punkte. Während in Spanien und Italien die Aktienmärkte zulegten, gab der französische CAC-40-Index allerdings um 0,34 Prozent auf 5372,31 Punkte nach. Der britische FTSE 100 stieg um 0,31 Prozent auf 7627,40 Punkte.

Gebannt ist die Gefahr eines Handelskrieges allerdings noch nicht, auch wenn die meisten Anleger erst einmal wieder zur Tagesordnung zurückkehrten. Nachdem der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen nicht habe gehalten werden können, bestehe die Gefahr einer weiteren Korrekturwelle, schrieben die technischen Analysten der UBS zum Eurozonen-Leitindex.

Die Erholung erfasste die meisten Sektoren: Besonders deutlich legte der Mediensektor zu mit plus 1,1 Prozent. Die Aktien von JCDecaux als Favorit gewannen 7,6 Prozent. Das französische Werbeunternehmen will den australischen Außenwerbespezialisten APN Outdoor für umgerechnet 810 Millionen US-Dollar übernehmen.

Die Anteile von Sky folgten mit einem Plus von 3,1 Prozent. Auch beim Bezahlfernsehsender drehte sich alles um das Thema Übernahme. Aktuell gehen Spekulationen um, dass - nachdem Walt Disney im Bieterkampf mit Comcast um 21th Century Fox seine Offerte erhöht hat - nun Comcast umso härter um Sky kämpfen könnte. Denn auch um Sky gibt es einen Bieterwettstreit und zwar im selben Dunstkreis. Interessiert ist hier neben Comcast wiederum Sky-Großaktionär Fox, der Sky dann an Walt Disney weiterverkaufen würde.

Ein zuversichtliche Studie von Peel Hunt katapultierte die Aktien der Ocado Group um 5,8 Prozent auf 1002 Pence. Damit waren die Titel des frisch in den "Footsie" aufgenommenen Online-Supermarktes Favorit im britischen Börsenbarometer. Das Kursziel von 1700 Pence liegt rund 70 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die Titel der Berkeley Group sanken unterdessen um 5,9 Prozent. Das britische Immobilienunternehmen hatte vor einem Abschwung am Londonder Häusermarkt gewarnt./ck/mis