PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Optimistisch haben sich die Anleger zum Beginn der Woche an Europas Börsen gezeigt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte am Montag um 0,58 Prozent auf 3600,08 Punkte. Im weiteren Verlauf der Woche stehen Quartalsberichte etlicher europäischer und US-Schwergewichte auf der Agenda, ebenso wie potenziell kursbewegende Konjunkturdaten.

In London wagten sich die Marktteilnehmer angesichts des nach wie vor ungewissen Ausgangs im Gezerre um den Brexit nicht weit aus der Deckung: Der Leitindex FTSE 100 schloss 0,18 Prozent höher auf 7163,64 Punkte. Die Entscheidung des britischen Unterhauses über den neuen Brexit-Deal von Premierminister Boris Johnson verzögert sich weiter. Parlamentspräsident John Bercow ließ am Montagnachmittag eine Abstimmung im Unterhaus in London nicht zu. Er begründete seine Ablehnung damit, dass der Entwurf der Regierung im Inhalt der gleiche wie der vom Samstag sei.

Das Unterhaus sollte eigentlich schon am vergangenen Samstag in einer Sondersitzung über den Brexit-Deal abstimmen. Die Abgeordneten votierten aber dann dafür, die Entscheidung über das Abkommen zu verschieben mit dem Ziel, einen Chaos-Brexit auszuschließen. Johnson steht unter Zeitdruck: Er hat versprochen, Großbritannien am 31. Oktober - also in etwa eineinhalb Wochen - aus der Europäischen Union zu führen.

Das französische Leitbarometer Cac 40 legte am Montag um 0,21 Prozent auf 5648,35 Zähler zu. Dort konnten sich die am Freitag um 11,5 Prozent eingebrochenen Aktien von Renault mit plus 1,08 Prozent stabilisieren. Der Autobauer hatte die Ziele für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr gekappt. Danone-Aktien gaben zunächst weiter nach, gewannen zum Schluss aber 0,22 Prozent. Eine enttäuschende Umsatzprognose des Lebensmittelkonzerns hatte den Kurs am Freitag auf Talfahrt geschickt.

Bei Aktien aus der Finanzbranche griffen Anleger erneut zu. Ein Händler führte die Gewinne unter anderem auf die fortdauernde Erholung der Zinsen in den vergangenen Wochen zurück. Die Papiere der spanischen Institute BBVA und Santander gewannen unter den besten Werten im EuroStoxx jeweils annähernd zweieinhalb Prozent. Im Anleihehandel und bei der Kreditvergabe profitieren Geldhäuser tendenziell von steigenden Marktzinsen./ajx/he