FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt werden nach dem starken Jahresauftakt am Dienstag erneut Gewinne erwartet. Marktteilnehmer begründen die gute Stimmung im gerade erst begonnenen Börsenjahr mit der Aussicht, dass die neue Coronavirus-Variante Omikron die weltweite Konjunktur nicht stärker in Mitleidenschaft ziehen dürfte.

Der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax signalisierte rund eine Stunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,37 Prozent auf 16 080 Punkte. Am Vortag hatte der Dax erstmals seit den Höchstständen vom November wieder über 16 000 Zählern geschlossen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund ein halbes Prozent im Plus erwartet.

"Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto mehr zeichnet sich ab, dass Omikron zwar sehr ansteckend ist, aber keine entsprechend hohen Krankenhauseinweisungen zur Folge hat", schrieb Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda. Das Gegenteil scheine vielmehr der Fall zu sein, eine Erholung der weltweiten Konjunktur scheine folglich nicht in Gefahr.

In dieses Szenario fügen sich Kursgewinne an den asiatisch-pazifischen Börsen ein - mit der Ausnahme von leichten Verlusten in China. In den USA hatten am Montag der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologieorientierte Nasdaq 100 nach dem europäischen Handelsschluss kräftig zugelegt.

Hierzulande dürften zunächst Aktien aus den hinteren Börsenreihen im Fokus stehen. So erhielt der Windkraftanlagenbauer Nordex einen Auftrag aus Finnland. Die Papiere notierten auf der Handelsplattform Tradegate anderthalb Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Montag.

Der Leasingspezialist Grenke erreichte im vergangenen Jahr beim Neugeschäft nach einem starken vierten Quartal das obere Ende der gesenkten Prognosespanne. Für die Anteilsscheine von Grenke ging es auf Tradegate um knapp zweieinhalb Prozent nach oben.

Die Aktien von Merck KGaA stiegen derweil auf Tradegate um gut ein Prozent. Die Kursrally im europäischen Pharmasektor sei noch nicht zu Ende, die Fundamentaldaten seien weiter positiv, schrieb Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan. Der im Dax notierte Merck-Konzern verzeichne höheres Wachstum als der Sektor. Der Experte sieht erhebliches Potenzial für höhere Schätzungen in allen Sparten./la/mis