FRANKFURT (awp international) - Nach der starken Vorwoche dürften die Anleger am Montag erst einmal abwarten. Der Dax wird knapp im Minus erwartet, nachdem er sich in der vergangenen Woche um 4 Prozent vom Kursrutsch wegen des Coronavirus erholt hat. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex deutet nun auf einen 0,16 Prozent tieferen Start bei 13 492 Punkten hin.

"Das Virus bleibt das grosse Thema an den Börsen", sagte am Morgen Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Die Zahl neuer Infektionen und Todesfälle ist erneut gestiegen, bislang sind ihm in China mehr als 900 Menschen zum Opfer gefallen. In der Folge wagen sich die Anleger weiter nur vorsichtig auf das Parkett. In Asien war der Handel zuvor schon verhalten in die neue Woche gestartet.

"Einerseits haben alle Angst, eine Fortsetzung der Rally zu verpassen", sagte Altmann. Gleichzeitig gebe es aber auch die grosse Sorge vor fallenden Kursen wegen der wirtschaftlichen Folgen des Virus. Tiefe Spuren in China seien unstrittig, offen blieben jedoch die Folgen auf Wirtschaftsräume ausserhalb Chinas.

Auch die Strafzölle der USA werden wieder zu einem Thema. Seit Mitternacht am Samstag sind Sonderabgaben auf Produkte wie Stahlnägel, Heftklammern, Draht und Kabel in Kraft. Von den neuen Zöllen auf Stahlprodukte sind Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Mexiko und Südkorea ausgenommen, von den Abgaben auf Aluminium-Erzeugnisse Argentinien, Australien, Kanada und Mexiko.

In Deutschland sorgen am Montag einige Nebenwerte mit ihren Zahlenvorlagen für Gesprächsstoff. Teamviewer rückten daraufhin auf der Handelsplattform Tradegate um 4 Prozent vor. Laut Händlern übertraf das auf Fernwartungssoftware spezialisierte Unternehmen 2019 sowohl beim Umsatz als auch auf der Gewinnseite die Erwartungen. Leicht kritische Stimmen gab es jedoch zum Ausblick.

Für Carl Zeiss Meditec jedoch zeichnet sich vorbörslich ein Minus von 1,7 Prozent ab. Nach zuletzt gutem Lauf mit neuen Rekordhöhen im Januar wurde am Markt in ersten Kommentaren auf eine etwas vorsichtigere Wachstumsprognose als Belastung verwiesen.

Ohne Zahlen ging es im MDax für Gerresheimer vorbörslich um 2,8 Prozent hoch, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs den Verpackungshersteller zum Kauf empfohlen hat. Analystin Veronika Dubajova rechnet in diesem Jahr mit einem verdoppelten organischen Wachstum.

Im Dax steuern Bayer auf einen moderat höheren Start zu. Hier trieben fortgesetzte Spekulationen über eine baldige Beilegung der US-Rechtsstreitigkeiten um mögliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter die Aktien weiter an./tih/jha/