FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachlassende politische Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Infektion des US-Präsidenten Donald Trump dürften den Dax zum Wochenstart zunächst etwas antreiben. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn lag der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex am Montag bei 12 780 Punkten und signalisierte für das Börsenbarometer damit ein Plus von 0,72 Prozent. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wurde 0,8 Prozent höher erwartet.

Zwar gab es über das Wochenende widersprüchliche Angaben zum Gesundheitszustand von Trump, doch stellte ein Arzt eine baldige Entlassung aus der Klinik in Aussicht. Angesichts der schwelenden Unsicherheit und der Furcht vor einem möglichen politischen Chaos in den USA hatten sich am Wochenende zunächst teils deutlicherer Kursverluste für die Aktienmärkte abgezeichnet.

"Auch wenn Donald Trump wieder arbeitsfähig ist, seine Glaubwürdigkeit hat gelitten", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "So harmlos wie der US-Präsident das Virus zu Beginn des Pandemieausbruchs dargestellt hat, ist Covid-19 also doch nicht." Auch zeige sich, dass der US-Präsident von einer vorzüglichen medizinischen Versorgung profitiere. Viele Amerikaner würden bei einer Corona-Erkrankung solch eine medizinische Betreuung nicht bekommen, schlichtweg weil kein entsprechender Versicherungsschutz vorhanden sei. Dabei ist es Gitzel zufolge Donald Trump, der regelmäßig versucht, die Gesundheitsreform seines Amtsvorgänger Barack Obama zu kippen.

Mit Blick auf Einzelwerte scheint der Dünger- und Salzproduzent K+S bei dem geplanten Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts offenbar kurz vor dem Ziel. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge soll die Tochter Morton Salt für umgerechnet knapp 2,6 Milliarden Euro an die Kissner Group gehen. Die Transaktion könnte bereits in dieser Woche besiegelt und bekanntgegeben werden, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Aktien von K+S fast sechs Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag.

Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius hingegen baut sein Geschäft mit einer kleineren Übernahme aus. Der Aufreinigungsspezialist BIA Separations soll erworben und in die Tochter Sartorius Stedim Biotech eingegliedert werden. Auf Tradegate notierten die Sartorius-Papiere moderat höher.

Zudem könnten Analystenkommentare für Bewegung sorgen. So äußerte sich die US-Investmentbank Morgan Stanley positiv zu den Anteilsscheinen von Thyssenkrupp: Der rasche Wertverlust der Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns spiegele die operativen Risiken nun angemessen wider, schrieb der Experte Alain Gabriel. Für die Aktien ging es auf Tradegate um gut zwei Prozent nach oben.

Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke schließlich war in der Corona-Krise auch im dritten Quartal kräftig gewachsen. Die Papiere legten auf Tradgate leicht zu./la/mis