FRANKFURT (awp international) - Die Aussicht auf eine Konjunkturspritze der US-Regierung und die Rückendeckung der Notenbanken für die Finanzmärkte haben die zuletzt eingetrübte Stimmung an den Börsen wieder aufgehellt. Nach sechs Handelstagen in Folge mit Verlusten ging es am Dienstag mit dem Dax gegen Mittag um 2,5 Prozent auf 12 207 Punkte nach oben. Noch deutlicheren Gewinnen standen allerdings erneute Spannungen zwischen Nord- und Südkorea im Wege.

Die US-Regierung will zur Bekämpfung der Corona-Krise Kreisen zufolge eine weitere Billion US-Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen. Zudem beginnt nun die US-Notenbank Fed mit dem direkten Kauf einzelner Unternehmensanleihen im Rahmen eines ihrer Konjunkturprogramme, um die Folgen der Corona-Krise für die heimische Wirtschaft abzufedern. Mit dem frischen Geld der Fed könne das Motto nun also wieder "Back to Business" und somit pro Aktienkäufe lauten, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Und auch die japanische Notenbank fährt die Unterstützung für Unternehmen wegen der Corona-Krise deutlich hoch.

Der MDax der mittelgrossen deutschen Börsenwerte erholte sich am Dienstagmorgen um 1,9 Prozent auf 25 908 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 2,3 Prozent.

Die Erwartungen an die Konjunktur in Deutschland haben sich derweil ein klein wenig aufgehellt. Eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung unter Finanzmarktakteuren fiel etwas besser aus als erwartet.

Mit Blick auf die Einzeltitel gibt es einige Impulse. Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen der USA in die Infrastruktur des Landes liess den Kurs von HeidelbergCement an der Spitze des Dax um gut sechs Prozent zulegen. Der Konzern ist in Nordamerika sehr aktiv. Mit plus 6,4% für Hochtief zeigte sich eine weitere Aktie aus dem Bausektor sehr fest. Sie lag an der Spitze des MDax.

Zalando-Aktien fielen hingegen als Schlusslicht im MDax um mehr als fünf Prozent. Der Grossaktionär Kinnevik trennte sich von einem weiteren Aktienpaket, will mit nun rund 21 Prozent Restanteil wohl aber länger investiert bleiben.

Daneben sorgten Analystenkommentare für Bewegung. So verhalf eine Kaufempfehlung der Bank of America für die Daimler-Aktie dem Kurs zum einem Plus von gut fünf Prozent. Die Commerzbank riet bei Bayer zum Kauf, woraufhin die Aktie um vier Prozent zulegte. Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler bescherte den Aktien der Reederei Hapag-Lloyd ein Kursplus von fünf Prozent./bek/mis