FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitagnachmittag mit freundlicher Tendenz präsentiert. Der Dax pendelte erneut um die Marke von 13 300 Punkten und notierte zuletzt 0,19 Prozent im Plus bei 13 316,91 Zählern. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochengewinn von rund 1,4 Prozent an.

Der MDax der 60 mittelgrossen Werte gewann zum Wochenschluss 0,43 Prozent auf 29 271,60 Punkte. Für den EuroStoxx 50 ging es um rund 0,4 Prozent aufwärts.

Der Kursbereich um 13 300 Punkte stellt sich für den DAX sowohl als Widerstand als auch als Unterstützungsbereich dar", erklärte Comdirect-Marktexperte Andreas Lipkow. Von diesem Kursbereich gehe eine Art Magnetwirkung aus, was an der dünnen Nachrichtenlage und weiteren fehlenden Impulsen liege.

Der Anlegerfokus liege einmal mehr auf Chemie- und Bankentiteln, so Lipkow. Eher weniger angesagt seien weiterhin Aktien von Automobilherstellern und deren Zulieferern. Diese litten unter Gewinnmitnahmen sowie Umschichtungen in den Portfolios institutioneller Investoren zu Gunsten von Technologie- und Chemiewerten.

Unter den Einzelwerten fielen die VW-Vorzugsaktien mit einem Verlust von 1,1 Prozent negativ auf. Negativ ins Gewicht fiel eine Abstufung der VW-Vorzüge durch die Investmentbank Exane BNP Paribas.

Die Aktien von Infineon schafften es mit einem Plus von zuletzt 1,7 Prozent an die Dax-Spitze und auf das höchste Niveau seit 2002. Dabei legten die Papiere des Halbleiterkonzers bei guten Branchenvorgaben in den vergangenen zehn Handelstagen um rund 10 Prozent zu und sind damit bester Wert im Dax. Der US-Halbleiter-Branchenindex SOX schaffte derweil gar ein Rekordhoch.

Eine Kaufempfehlung der Commerzbank trieb die Aktien des Düngerkonzerns K+S um 3,5 Prozent nach oben. Im frühen Handel waren sie auf den höchsten Stand seit Februar gestiegen. Unerwartet hohe Erlöse aus dem Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts sowie eine Milliardenabschreibung im dritten Quartal hätten die Bilanzrisiken verringert, erklärte Analyst Michael Schäfer. Zudem helle sich das landwirtschaftliche Umfeld spürbar auf, was die Düngerpreise antreiben könnte.

Eine angekündigte Übernahme von Medios bescherte den Aktien des Pharma-Unternehmens einen Gewinn von mehr als 20 Prozent. Medios erwirbt den Grosshändler Cranach Pharma für rund 121 Millionen Euro. Zur Finanzierung soll das Grundkapital um rund 20 Prozent erhöht werden. Die Akquisition erscheine wertsteigernd für Medios, schrieb Jefferies-Analyst Alexander Thiel in einer Ersteinschätzung. Der Deal steigere zudem erheblich die Wachstumsbasis des Unternehmens.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1926 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1900 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,58 Prozent auf minus 0,59 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 146,22 Punkte. Der Bund-Future sank am frühen Nachmittag um 0,07 Prozent auf 175,47 Punkte./edh/mis

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---