FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger scheuen vor dem Wochenende zunehmend das Risiko. Nach ersten deutlicheren Gewinnmitnahmen am Vortag ging es an diesem Freitag im Dax noch etwas weiter abwärts. Inzwischen ist die 13 000 Punkte-Marke wieder gefährdet.

Angesichts weltweit steigender Corona-Infektionszahlen ist die große Euphorie über die deutlichen Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff etwas verflogen. Auch hierzulande wurde ein neuer Höchststand an Neuinfektionen gemeldet. Zudem dürfte es selbst nach einer raschen Zulassung des Impfstoffs noch lange dauern, bis ausreichend Menschen geimpft sind.

Im frühen Handel verlor der Leitindex 0,17 Prozent auf 13 030,29 Punkte, womit sich das Wochenplus dank starker Gewinne am Montag immer noch auf mehr als vier Prozent beläuft. Der MDax der 60 mittelgroßen Werte drehte nach ersten Verlusten ins Plus. Zuletzt gewann er 0,18 Prozent auf 28 385,80 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 hielt sich mit plus 0,03 Prozent minimal über seinem Vortagesschluss.

Bei den Unternehmen ging es mit der Vorlage von Quartalsbilanzen weiter. Aus dem Dax berichtete das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen, dessen Aktie um 1,0 Prozent zulegte. Laut Analysten war die Neunmonatsbilanz etwas besser als allgemein erwartet ausgefallen. Zudem liege die Prognose für die Bewertungsgewinne 2020 etwas über der Marktschätzung, hieß es seitens der US-Bank Goldman Sachs.

Aus dem SDax gab es unter anderem Quartalsberichte von der Deutschen Euroshop und Tele Columbus, deren Aktien sich gegenläufig entwickelten. Das Geschäft des auf Einkaufscenter spezialisierten Immobilieninvestors Euroshop erholte sich im Sommer kräftig vom Corona-Schock der ersten Jahreshälfte. Unter dem Strich stand auch wieder ein Gewinn, was den Aktien ein Plus von 1,8 Prozent bescherte.

Für Tele Columbus indes ging es um 3,4 Prozent abwärts. Der Kabelnetzbetreiber sieht sich bei den Jahreszielen auf Kurs. Die Zahlen selbst seien überraschungslos ausgefallen, hieß es zudem am Markt. Für das Papier des Finanzunternehmens Wüstenrot & Württembergische (W&W) ging es nach der Zahlenvorlage um 0,6 Prozent abwärts.

Der Autozulieferer Stabilus gab neben detaillierten Zahlen zudem einen Ausblick auf das restliche Jahr. Nach anfänglich kräftigen Verlusten von fast 5 Prozent drehte die Aktie ins Plus und legte zuletzt um 0,3 Prozent zu. Ein Händler nannte den Umsatzausblick in einer ersten Reaktion "ok", bemängelte aber zugleich, dass die erwartete bereinigte Ebit-Marge unter den Erwartungen liege./ck/jha/