FRANKFURT (awp international) - Deutliche Verluste an der Wall Street haben am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt belastet. Mit einem Minus von 0,40 Prozent auf 12 592,75 Punkte verzeichnete der Leitindex Dax einen kleinen Rücksetzer nach zwei Stabilisierungstagen in Folge. Am Montag hatte die Furcht vor einer weiteren Corona-Infektionswelle die Aktienmärkte schwer belastet. Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte büsste am Donnerstag 1,37 Prozent auf 26 408,89 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,6 Prozent tiefer.

In New York hatten die zuletzt wieder grösser werdenden Konjunktursorgen die Anleger erneut in die Flucht getrieben. Börsianer verwiesen dort auf Aussagen von Vertretern der US-Notenbank, die eine nur langsame Erholung der US-Konjunktur signalisierten. Ein neues Konjunktur-Förderpaket lässt unterdessen in den USA weiter auf sich warten. Laut Marktbeobachter Jochen Stanzl von CMC Markets dürfte dies die Börsen in den kommenden Tagen und Wochen ausbremsen.

Auch hierzulande waren zuletzt wieder Ängste entstanden, die steigenden Coronavirus-Inflationszahlen könnten erneute Lockdowns mit schweren wirtschaftlichen Folgen zur Folge haben. Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn argumentierte Stanzl, dass Anleger nach der Zwischenerholung am Vortag schon wieder die Gunst der Stunde genutzt und zumindest ihre Positionen verkleinert hätten. "Die Kurserholung der vergangenen zwei Tage könnte sich somit als nicht nachhaltig herausstellen", so Stanzl.

Vor diesem Hintergrund blicken Anleger an diesem Donnerstag gespannt nach München. Dort veröffentlicht das Ifo-Institut die Ergebnisse seiner monatlichen Unternehmensumfrage. Das Geschäftsklima gilt als wichtigster Frühindikator für die deutsche Konjunktur. Es wird mit einer leichten Aufhellung gerechnet.

Unter den Einzelwerten zählten die Aktien von SNP mit einem Plus von fast ein Prozent zu den wenigen Gewinnern. Der Softwareanbieter und IT-Berater vereinbarte eine globale Partnerschaft mit dem japanischen IT-Unternehmen Fujitsu zur Nutzung von SNP-Software.

Der Licht- und Elektronikspezialist Hella litt derweil auch im ersten Quartal seines neuen Geschäftsjahrs 2020/2021 unter den Folgen der Corona-Krise. Während das Unternehmen beim Umsatz etwas unter den Erwartungen der Analysten lag, schnitt es beim bereinigtem operativen Ergebnis ein wenig besser ab. Die im MDax notierten Anteilsscheine büssten rund zwei Prozent ein.

Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr bot institutionellen Anlegern Wandelanleihen an. Angesichts der damit verbundenen, potenziellen Kapitalverwässerung sackten die Papiere am Index-Ende um mehr als sechs Prozent ab./la/zb