FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag nach seinem Vortagsrekord erst einmal nicht vom Fleck gekommen. An einem weiteren von Quartalsberichten zahlreicher Unternehmen geprägten Tag notierte der Leitindex am Ende der ersten Handelsstunde lediglich sieben Punkte höher bei 15 833,75 Punkten. Am Mittwoch hatte er nach rund einmonatiger Verschnaufpause und frischen Inflationsdaten aus den USA einen Rekordstand bei 15 887 Punkten erreicht, dann aber ließ der Schwung nach.

Nun fehlten wie schon in den vergangenen Wochen neue Impulse für eine anhaltende Rekordrally. Die österreichische Raiffeisenbank verwies darauf, dass zuvor schon die asiatischen Börsen den Schwung der Rekordjagd in Europa und den USA nicht mitnehmen konnten. Während die weltweit steigenden Corona-Zahlen weiter ein Thema sind, lieferten auch Quartalsberichte keine eindeutigen Treiber.

In der zweiten deutschen Börsenliga, dem MDax, war das Bild etwas trüber. Der Index mit den mittelgroßen deutschen Werten fiel um knapp ein halbes Prozent auf 35 590,51 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dagegen zeigte sich knapp über seinem Vortagsniveau.

Positiv fiel im deutschen Leitindex die Telekom-Aktie auf mit einem Anstieg um zuletzt 1,8 Prozent. Eine nach dem zweiten Quartal nochmals leicht erhöhte Jahresprognose kam bei den Anlegern ganz gut an. Analyst Ulrich Rathe von Jefferies bezeichnete das Quartal als leicht über den Erwartungen.

Auf der anderen Seite gab es mit Henkel und Delivery Hero aber auch klar negative Reaktionen, hier fielen die Aktien um 2,9 und 3,0 Prozent. Sowohl bei dem Konsumgüterkonzern als auch dem Essenslieferdienst verpufften erhöhte Umsatzprognosen vor dem Hintergrund schlechterer Perspektiven für die Profitabilität.

Unter den Nebenwerten waren die Kursreaktionen nach Zahlen ebenfalls bunt gemischt. Die Papiere von Nordex etwa setzten sich im MDax mit einem Kursanstieg um 2,1 Prozent als positiver Kandidat oben fest. Der Hersteller von Windkraftanlagen hat im zweiten Quartal dank wieder anziehender Aktivitäten den Verlust deutlich reduziert.

Die Papiere von K+S dagegen drehten nach guten Zahlen und robustem Start mit fast sechs Prozent ins Minus. Kräftig nach unten ging es außerdem für die beiden im MDax enthaltenen IT-Dienstleister Bechtle und Cancom mit Kurseinbußen von 4,3 Prozent und 7,6 Prozent. Bechtle hatte zuletzt schon seine Prognosen erhöht, die Rally ging hier aber mit Cancom zu Ende. Der Konkurrent war im zweiten Quartal nicht so stark gewachsen wie erwartet und bestätigte nur seine Jahresprognosen.

Im SDax waren Bilfinger auf der positiven Seite der Ausreißer. Die Aktien des Industriedienstleisters profitierten mit einem Kurssprung um 8,3 Prozent von etwas mehr Optimismus für die Profitabilität und Entscheidungen zur Kapitalverteilung, die von Börsianern als lukrativ für Anleger bewertet wurden.

Auf den hinteren Rängen im Nebenwerte-Index fielen die Aktien von Sixt, HHLA, SMA Solar und Ceconomy mit Einbußen zwischen 2,8 und 4,7 Prozent negativ auf. Beim Index-Schlusslicht SMA warnte das Management vor möglichen Lieferproblemen in der zweiten Jahreshälfte wegen der weiter angespannten Lage bei der Versorgung mit elektronischen Bauteilen./tih/jha/