FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Wochenbeginn hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag im frühen Handel an Schwung eingebüßt. Der Leitindex Dax verlor 0,38 Prozent auf 15 543 Punkte. Am Vortag hatte er noch ein Prozent gewonnen. Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba argumentierte, diese Gewinne könnten lediglich eine technische Erholung von den herben Verlusten vom Freitag gewesen sein nach dem großen Verfall an den Terminbörsen.

Der MDax lag mit 0,12 Prozent im Minus bei 34 159 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab ebenfalls leicht nach.

Nach einem Rekordhoch des Dax Mitte des Monats befindet sich das Börsenbarometer wieder einer Konsolidierung auf hohem Niveau, also einer Phase stagnierender bis leicht fallender Kurs, ohne dass sich ein Trendwechsel ergibt. Ähnlich war die Gemengelage im April und Mai, als sich der Dax nach einer Höchstmarke von gut 15 500 Zählern wochenlang unter teils starken Schwankungen seitwärts bewegte.

Möglicherweise geht der nächste Impuls wieder einmal von der US-Notenbank Fed aus. Deren Chef Jerome Powell äußert sich am Abend vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses zur Corona-Politik der Fed. Powell bekräftigte laut einem vorab veröffentlichten Manuskript, dass der jüngste starke Inflationsschub vorübergehender Natur sein dürfte. Die starke Teuerung in den USA hatte die Börsenkurse zuletzt belastet.

Mit Blick auf Einzeltitel ragten Aktien aus der zweiten und dritten Reihe heraus. So legten Drägerwerk um knapp drei Prozent zu, nachdem sich der Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnik am Vorabend optimistischer zum laufenden Jahr geäußert hatte. Die Papiere von Nordex gewannen ebenfalls knapp drei Prozent. Der Hersteller von Windkraftanlagen meldete einen Auftrag aus Finnland, zudem riet die Bank Societe Generale zum Kauf der Aktien.

An die Spitze des MDax setzten sich Wacker Chemie mit einem Plus von fast vier Prozent. Händler begründeten den Aufschlag mit Berichten, denen zufolge die USA Importe von Polysilizium aus China einschränken könnten. Davon könnten andere Produzenten des Stoffes wie Wacker Chemie profitieren./bek/mis