FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben zur Wochenmitte den Kursrutsch vom Vortag zum Einstieg und Ausbau von Aktienpositionen genutzt. Der Dax legte kurz nach dem Handelsstart um 0,89 Prozent auf 14 988,88 Punkte zu. Der MDax mit seinen 60 mittelgroßen Werten kletterte um 0,74 Prozent auf 32 280,98 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Index EuroStoxx stieg um 0,75 Prozent auf 3954,19 Punkte.

"Auf den Ausverkauf folgt die Erholung. Wir sehen eine erhöhte Kaufbereitschaft", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners und sprach von "ersten Schnäppchenjägern", die an die Börsen zurückkehrten. Eine entscheidende Frage für den Dax sei dabei, ob er die 15 000 Punkte nachhaltig zurückerobern könne. Diese "sind nicht nur eine psychologisch wichtige Marke, sondern auch die untere Begrenzung der Handelsspanne aus dem kompletten April." Im vergangenen Monat war der Leitindex zudem bis auf etwas über 15 500 Zähler gestiegen und hatte so ein Rekordhoch erreicht.

Am Dienstag waren es erneut hochgekochte Inflationsängste, die den deutschen Aktienmarkt auf Talfahrt geschickt hatten. Auslöser dürften vor allem die Äußerungen der ehemaligen Fed-Präsidentin und aktuellen Finanzministerin der USA, Janet Yellen, gewesen sein. Diese hatte in einem Interview gesagt, dass der deutliche Anstieg der US-Staatsausgaben in der Corona-Pandemie auch zu etwas höheren Zinsen führen dürfte, während US-Notenbankpräsident Jerome Powell dagegen bislang noch keine klaren Signale für eine restriktivere Geldpolitik gegeben hat.

Nach der Verwirrung an den Finanzmärkten infolge ihrer Äußerungen rückte Yellen ihre Aussagen allerdings ein Stück weit zurecht, was für allgemeine Erleichterung sorgte./ck/mis