FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Mittwoch im frühen Handel die Marke von 11 200 Punkten hinter sich gelassen. Zuletzt stand er bei 11 186,55 Zählern wieder etwas darunter, was noch immer ein Plus von 0,54 Prozent zum Vortag bedeutete.

Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda konstatierte einen steigenden Risikoappetit unter den Anlegern rund um den Globus. Der Grund seien die jüngsten Nachrichten aus den USA, kommentierte er mit Blick auf die Signale für einen sich möglicherweise abschwächenden Handelskonflikt mit China und einer Vermeidung eines weiteren Regierungsstillstands in den Vereinigten Staaten.

In der Vorwoche war der deutsche Leitindex nach Erreichen seines Hochs bei etwas über 11 370 Zählern zunächst bis auf 10 863 Punkte abgesackt, befindet sich seitdem aber wieder auf Erholungskurs.

Der MDax für die mittelgrossen Unternehmen legte zur Wochenmitte um 0,72 Prozent auf 23 871,72 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,36 Prozent. In Asien hatten die Börsen ebenfalls mit deutlichen Aufschlägen auf die Signale aus den USA reagiert.

Indem US-Präsident Donald Trump die Strafzölle auf chinesische Importe am 1. März wohl nicht erhöhen werde, habe China ein wichtiges Etappenziel in den laufenden Gesprächen erreicht, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Für die Anleger sei dies ein Grund zur Freude. Trotz aller Fortschritte sei ein Deal aber als andere als sicher.

Die Berichtssaison geht hierzulande mit Zahlen von Unternehmen aus der zweiten Reihe weiter: Aurubis , Norma Group und Jenoptik .

Produktionsstillstände brockten der Kupferhütte Aurubis zum Start in das neue Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang ein. Ein Händler bezeichnete das Zahlenwerk als nicht inspirierend. Dazu komme der etwas vorsichtige Ausblick des Metallkonzerns. Ungeachtet dessen wandelten die Anteile im Xetra-Handel ihr vorbörslich kräftiges Minus in ein deutliches Plus von zuletzt 2,5 Prozent um.

Die Papiere des Autozulieferers und Verbindungstechnikherstellers Norma Group verbuchten ein Plus von 4 Prozent. Jenoptik standen sogar mehr als 5 Prozent höher. Metro AG verloren indes 2,7 Prozent. Warburg Research und JPMorgan hatten die Anteile des Handelskonzerns abgestuft.

Im Fokus bleibt der Zahlungsabwickler Wirecard , der nun ins Visier von US-Sammelklägern gerät. Die Titel rutschten um fast 3 Prozent ab und waren im Dax damit auf dem letzten Platz. Ganz vorne verzeichneten Covestro ein Plus von 2,7 Prozent. Der gesamte europäische Chemiesektor legte deutlich zu. Händler sagten, das aktuelle Börsenumfeld mit den Aussichten auf eine Beilegung des Handelsstreits spiele konjunktursensiblen Werten in die Karten.

Unter den Nebenwerten legten die Anteile des Online-Möbelanbieters Home24 um 6,5 Prozent zu. Das Unternehmen hält trotz der hinter den Erwartungen gebliebenen Entwicklung im vergangenen Jahr an seinen Zielen für das laufende Jahr fest. Zum Jahresende 2019 wollen die Berliner die Gewinnschwelle erreichen. Seit dem Börsengang im Jahr 2018 verlief die Kursentwicklung für Home24 ernüchternd./ajx/fba