FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts eines weiter starken Eurokurses geht der Rally am deutschen Aktienmarkt immer mehr die Luft aus. Der Dax lag am Donnerstagmorgen mit 0,15 Prozent im Minus bei 13 295 Punkten. Der Euro erreichte im frühen europäischen Devisenhandel mit Kursen über 1,21 US-Dollar den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2018. Gerade für die im Dax schwer gewichteten deutschen Exporteure wird die aufwertende Gemeinschaftswährung zunehmend zum Problem.

Der MDax der 60 mittelgroßen Werte lag mit 0,15 Prozent im Plus bei 29 286 Zählern. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone trat auf der Stelle.

Für den Dax wirkte die Marke von 13 300 Punkten zuletzt regelrecht wie ein Magnet und verhinderte so einen klaren Richtungsentscheid. Bislang schaffte der Index nicht den Sprung über sein Zwischenhoch von Anfang September bei 13 460 Punkten, während die Wall Street zuletzt auf Rekordniveau enteilte. Bei Kursen unter 13 300 Punkten kommen hingegen rasch wieder Käufer an den Markt.

Der starke Euro fließt in die Schätzungen von Analysten ein und hat Auswirkungen auf deren Empfehlungen und Kursziele. So senkte beispielsweise James Gordon von der Bank JPMorgan das Kursziel für die Morphosys-Aktie um 10 auf 120 Euro und begründete dies mit dem starken Euro. Das Biotech-Unternehmen erwirtschaftet einen großen Umsatzanteil in Nordamerika.

Als kursbewegend erwiesen sich vor allem die Kommentare von Analysten. So legten die Aktien von Henkel um knapp ein Prozent zu, nachdem die Bank JPMorgan wieder zum Kauf geraten hat.

Die Papiere von Siemens Healthineers setzten sich mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent an die Spitze des Mdax der mittelgroßen Börsentitel. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Commerzbank. Eine Kaufempfehlung der Baader Bank ließ den Kurs des Online-Modehändlers Global Fashion Group um 1,8 Prozent zulegen.

Thyssenkrupp rutschten an das Ende des Mdax mit einem Verlust von 1,7 Prozent. Der Kurs war zuletzt immer wieder am Anstieg über die Marke von 6 Euro gescheitert./bek/stk