FRANKFURT (awp international) - Der Dax kann sich auch weiterhin nicht aus seiner Lustlosigkeit befreien: Der deutsche Leitindex kam am Dienstag erneut kaum von der Stelle und stand gegen Mittag 0,04 Prozent im Plus bei 12 633,50 Punkten. Damit setzt sich der lethargische Handel der vergangenen Tage fort. Auch der MDax konnte seinen am Morgen erreichten neuen Rekord bei 25 342, 61 Zählern nicht verteidigen. Schwächer als gedacht ausgefallene Stimmungsdaten aus der Eurozone belasteten den Handel hingegen nur kurzfristig.

Nach der jüngsten Rally und dem Rekordhoch im Dax ist dessen Schwung inzwischen weitgehend verpufft. Seit Mitte des Monats tritt der deutsche Leitindex rund 200 Punkte unter seinem Spitzenwert auf der Stelle. Börsianern fehlen derzeit die Gründe für weiter steigende Kurse. "Der Dax pendelt weiter in seiner Seitwärtsspanne zwischen 12 500 und 12 700 Punkten", schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Es bleibe nun zu hoffen, "dass die Spanne nicht in den kommenden Tagen noch enger wird".

MDAX MIT NEUEM REKORD

Der MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen fiel bis zum Mittag wieder klar hinter seinen neuen Rekord zurück - zuletzt betrug das Plus noch 0,07 Prozent auf 25 300,90 Punkte. Etwas besser lief es für den Technologiewerte-Index TecDax - er knüpfte an seinen seit Monaten nahezu ungebrochenen Aufwärtstrend an und legte um 0,35 Prozent auf 2283,78 Punkte zu.

BANKENWERTE EUROPAWEIT SCHWACH

In Europa ging es dagegen abwärts: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büsste 0,35 Prozent auf 3566,44 Punkte ein. Hier belasteten unter anderem die schwachen Bankenwerte, nachdem die Analysten der Deutschen Bank Anlegern empfohlen hatten, die Branche im Portfolio unterzugewichten.

Im Dax erwischte es daraufhin ausgerechnet die Deutsche-Bank-Aktien am deutlichsten - sie gaben um rund 1 Prozent am Index-Ende nach. Commerzbank-Papiere verloren moderat.

Angeführt wurde die Riege der 30 Top-Werte von den Aktien der Deutsche Börse , die mit mehr als 1 Prozent Kursplus von einer positiven Studie der Schweizer Grossbank UBS profitierten.

BUFFETT-EINSTIEG BEFLÜGELT LANXESS WEITER

Analystenstimmen bewegten auch in den übrigen Indizes: So bescherte eine gestrichene Verkaufsempfehlung der britischen Investmentbank HSBC den Uniper-Papieren ein neues Rekordhoch bei 16,795 Euro. Zuletzt standen die Aktien des Energieunternehmens mit 1,33 Prozent im Plus bei 16,76 Euro, womit sie zu den grössten MDax-Gewinnern gehörten.

Lanxess-Anteilsscheine legten nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag weiter zu - mit in der Spitze 68,89 Euro waren sie zwischenzeitlich so teuer wie seit Februar 2013 nicht mehr. Am Vortag hatte der Einstieg von Starinvestor Warren Buffett die Aktie des Spezialchemiekonzerns beflügelt.

VERKAUFSEMPFEHLUNG BELASTET NORDEX

Aktien des Windkraftanlagenherstellers Nordex rutschten nach einer frischen Verkaufsempfehlung durch die britische Investmentbank HSBC um knapp zweieinhalb Prozent ab.

Der Bausoftware-Spezialist RIB Software konnte am Tag der Hauptversammlung einen Auftrag mit einem grossen Telekommunikationsunternehmen bekanntgeben - die Anleger honorierten dies mit fast 3 Prozent Kursaufschlag und einem ersten Platz im TecDax./tav/fbr

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---