FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag kaum verändert geschlossen. Im gesamten Handelsverlauf war der deutsche Leitindex in einer engen Spanne zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten gependelt. Anfangs seien steigende Kurse von institutionellen Investoren genutzt worden, um Gewinne mitzunehmen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), dass sich die europäische Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg abkühlen werde, hätten belastet. Dadurch seien Sorgen über eine mögliche Stagflation geweckt worden. Gemeint ist eine Lage, in der die Wirtschaft nicht wächst und gleichzeitig Inflation herrscht.

Unterstützung kam am Nachmittag von den US-Börsen, die freundlich in den Handel starteten. Vor allem die überwiegend mit Technologie-Aktien bestückte Nasdaq-Börse legte im Verlauf immer weiter zu.

Der Dax gab zum Handelsschluss minimale 0,07 Prozent auf 14 273,79 Punkte nach. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte sank um 0,62 Prozent auf 31 346,83 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,15 Prozent auf 3863,39 Punkte abwärts. Noch ein wenig schwächer schloss der Cac 40 in Paris, während sich der britische FTSE 100 leicht im Plus hielt. In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes zum Handelsschluss in Europa im Plus, wobei der Nasdaq 100 um 1,00 Prozent vorrückte.

Unter den Einzelwerten machten die Aktien von Daimler Truck einen Kurssprung um 7,1 Prozent nach oben und setzten sich mit Abstand an die Dax-Spitze. Der im Dezember vom ehemaligen Daimler-Konzern abgespaltene Nutzfahrzeughersteller hatte sich zuvor zuversichtlich für 2022 geäußert. Dabei behielt das Management entgegen den Befürchtungen einiger Experten auch ihr Profitabilitätsziel bei.

Am Dax-Ende zeigten sich die Aktien von Heidelbergcement mit einem Verlust von 4,4 Prozent. Der Baustoffkonzern will nach einem Milliardengewinn zwar mehr an seine Aktionäre ausschütten, Analysten hatten aber mehr erwartet.

Die Papiere von Rheinmetall setzten mit in der Spitze 199,50 Euro ihre Rekordrally nach kurzer Pause fort. Mit plus 8,9 Prozent gingen sie als Spitzenreiter im MDax aus dem Tag. Auch die Aktien des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt waren mit 3,6 Prozent deutlich gefragt.

Dagegen drückte Jungheinrichs Eingeständnis, die Markterwartungen für 2022 nicht erfüllen zu können, die Laune der Aktionäre des Gabelstaplerherstellers weiter. Mit einem Minus von 17 Prozent waren die Aktien schwächster MDax-Wert, nachdem sie bereits in den Tagen zuvor nachgegeben hatten. Auch die Papiere des Wettbewerbers Kion verstärkten ihre Talfahrt und büßten 13,0 Prozent ein.

Der Euro kostete am frühen Abend 1,1001 US-Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0978 (Mittwoch: 1,0985) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9109 (0,9103) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,33 Prozent am Vortag auf 0,38 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,30 Prozent auf 139,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,68 Prozent auf 159,16 Zähler./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---