NEW YORK (awp international) - Steigende Zuversicht mit Blick auf ein baldiges Ende des internationalen Handelsstreits hat die Wall Street am Montag weiter angetrieben. Der Dow Jones Industrial baute seine Gewinne vom Freitag aus und zog zuletzt um 0,47 Prozent auf 26 155,33 Punkte an.

Bei gut 26 241 Punkten hatte der Dow sein Jahreshoch erreicht. Vor dem Wochenende bereits hatte der US-Leitindex zum ersten Mal seit November vergangenen Jahres wieder die Marke von 26 000 Punkten geknackt.

Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,35 Prozent auf 2802,54 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,50 Prozent auf 7126,18 Zähler.

"Die Investoren sind am Montag noch optimistischer geworden", sagte Analyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com und verwies dabei auf jüngste Twitter-Nachrichten von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte angekündigt, wegen der Fortschritte in den laufenden Handelsgesprächen bestehende Strafzölle auf chinesische Importe vorerst nicht anzuheben. Das dämpfte Marktteilnehmern zufolge zudem die Angst vor einer weiteren Abschwächung der weltweiten Konjunktur.

Aktien von Banken zählten in dem freundlichen Umfeld zu den Favoriten der Anleger: So gewannen Goldman Sachs und JPMorgan jeweils knapp 2 Prozent.

Unter den weiteren Einzelwerten schnellten die Papiere des Industriekonzerns General Electric (GE) um rund 8 Prozent in die Höhe. Das seit längerer Zeit kriselnde Unternehmen kommt bei seinem Umbau voran. Die Amerikaner wollen nun ihr Biopharma-Geschäft an den Mischkonzern Danaher verkaufen. Mit dem Geld möchte GE die Schulden senken. Auch die Anleger von Danaher jubelten über den Deal: Die Anteilscheine stiegen um gut 8 Prozent.

Für die Anteile von Spark Therapeutics ging es um mehr als 120 Prozent hoch. Der schweizerische Pharmakonzern Roche will das auf Gentherapie spezialisierte Unternehmen übernehmen und bietet 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben laut Roche bereits ihre Zustimmung gegeben. Die Papiere der Schweizer hatten in Zürich etwas nachgegeben.

Schliesslich zogen auch die Aktien von Kraft Heinz weiter Aufmerksamkeit auf sich. Am Freitag hatten sie wegen milliardenschwerer Abschreibungen etwas mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüsst. Nun ging es um mehr als 2 Prozent abwärts. Angeblich erwäge der Nahrungsmittelkonzern sein Kaffeegeschäft Maxwell House Coffee zu verkaufen, sagte Marktanalyst David Madden von CMC Markets unter Verweis auf einen Bericht des TV-Senders CNBC.

Zudem äusserte sich Börsenguru Warren Buffett zu Kraft Heinz. Er sagte einerseits, dass seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu viel für ihren Anteil an dem Unternehmen gezahlt habe. Anderseits halte sie trotz der Abschreibungen an Kraft Heinz fest, ohne aber den Anteil aufstocken zu wollen. Berkshire-Anteilscheine rückten um fast 1 Prozent vor und profitierten damit von besser als erwartet ausgefallenen Gewinnzahlen./la/he