NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial könnte am Montag einen neuen Anlauf auf die 22 100 Punkte wagen. Eine Indikation lässt vorbörslich erkennen, dass der Leitindex knapp über der Marke eröffnen wird. Der Broker IG taxierte das Börsenbarometer der Wall Street rund 45 Minuten vor dem Handelsstart hauchdünn mit 0,04 Prozent im Plus bei 22 102 Punkten.

Einmal mehr würde dieser nur kleine Schwung ausreichen, damit der Leitindex an seine Serie von bislang acht Handelstagen mit jeweils erreichten Rekorden anknüpft. Am Mittwoch hatte er die Marke von 22 000 Punkten hinter sich gelassen und war dann in den Folgetagen in der Spitze bis auf 22 092,81 Punkte gestiegen. Die weiteren US-Indizes hinken dem zuletzt hinterher: Während dem S&P 500 zum Stand von 2484 Punkten nur wenige Zähler fehlen, sind es beim Nasdaq 100 zum Höchststand bei 5995 Punkten immerhin fast 100 Zähler.

Auf Unternehmensseite kehrt zu Wochenbeginn erst einmal ein wenig Ruhe ein, was die auf Hochtouren laufende Berichtssaison bei den Standardwerten betrifft. Vorbörsliche Bewegung wegen Quartalszahlen war eher bei einigen Nebenwerten zu beobachten. First Data etwa sackten infolge von Resultaten für das zweite Quartal um mehr als 6 Prozent ab. Bei der Hotelkette Marriott dagegen deutet sich ein Plus von 3 Prozent an. Avis Budget gewannen ferner nach Zahlen 2,42 Prozent.

Verarbeitet werden zu Wochenbeginn außerdem die Zahlen von Berkshire Hathaway , die am Freitag erst nachbörslich bekannt wurden. Die Beteiligungsgesellschaft von Investorenlegende Warren Buffett hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient. Die Papiere müssen sich daraufhin mit einem Rekordstand messen lassen: Die A-Aktien, die als teuerste Aktie der Welt gelten, hatten vor dem Wochenende bei 270 000 US-Dollar geschlossen.

Die Musik spielte ansonsten am Montag bei Übernahmeaktivitäten. Einen kräftigen Satz nach oben um 28 Prozent machte vorbörslich die Aktie von NxStage. Wie der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC ) mitteilte, bietet er für jede Aktie des Medizintechnik- und -dienstleistungsunternehmens 30 US-Dollar. Die Übernahme beläuft sich so auf ein Volumen von insgesamt 2 Milliarden US-Dollar.

Kreisen zufolge soll außerdem der Mischkonzern United Technologies am Kauf von Rockwell Collins interessiert sein. Die Papiere des Flugzeugkabinenaustatters rückten daraufhin vorbörslich um 7,5 Prozent vor. Jene von United dagegen lagen mit etwa 1,5 Prozent im Minus.

Kein Ende nimmt derweil auch die Dauerdiskussion um die Zukunft von Sprint. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Kreise berichtete, spricht der Mobilfunker offenbar wieder mit T-Mobile US über einen möglichen Zusammenschluss, nachdem die Frist für exklusive Gespräche mit den beiden US-Kabelkonzernen Charter und Comcast ausgelaufen war. Vorbörslich lagen Sprint-Aktien daraufhin mit 1,7 Prozent im Plus.

Und zu guter Letzt sorgt auch die anstehende Fusion von Dow Chemical und Dupont weiter für Gesprächsstoff. Die beiden Chemieriesen wollen ihren Zusammenschluss nun bis zum 31. August in trockene Tücher bringen. Laut Mitteilung vom Freitagabend wurden alle Auflagen erfüllt und alle nötigen Genehmigungen gesichert. Vorbörslich ging es bei den beiden Papieren aber ruhig zu.

Weniger ruhig bleibt es dagegen bei Teva : Nachdem die Papiere des Generikaherstellers in den vergangenen beiden Handelstagen schon um insgesamt 34 Prozent eingebrochen waren, setzt sich ihr Rutsch vorbörslich nochmals um 2 Prozent fort. Nach einem vermeldeten Milliardenverlust, einer Prognosesenkung und einer massiv gekürzten Dividende belasten neuerdings noch negative Analystenkommentare./tih/stb