NEW YORK (awp international) - Nach dem Rücksetzer vom Freitag dürfte die Hoffnung auf einen bald einsatzfähigen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 die US-Aktienmärkte zum Wochenbeginn wieder nach oben treiben. Etwas mehr als eine Stunde vor dem Handelsstart am Donnerstag taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial am Montag 0,62 Prozent höher auf 29 444 Punkte. Im Fokus dürften die Aktien der an Covid-19-Impfstoffen und -Behandlungen beteiligten Unternehmen stehen.

Der von Biontech und Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff könnte in den USA im Fall einer Notfallzulassung einem Regierungsvertreter zufolge bereits ab dem 11. Dezember verfügbar sein. Der Impfstoff könne nach einer Genehmigung der US-Arzneimittelbehörde FDA innerhalb von 24 Stunden an die Bundesstaaten geliefert werden, sagte ein für das Impfprogramm der US-Regierung zuständiger Vertreter im Gespräch mit CNN. Aktien von Biontech legten im vorbörslichen Handel um 4,8 Prozent zu und die von Pfizer um 1,2 Prozent.

Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca legte zudem am Montag ein weiteres Unternehmen positive Daten zu einem Corona-Impfstoff vor. Das Vakzin habe eine Wirksamkeit von im Mittel 70 Prozent gegen Covid-19, teilte das Unternehmen auf Basis von Zwischenergebnissen aus einer wichtigen Testphase mit.

Analyst Stephen Innes vom Handelshaus Axi nannte die Nachrichten von Astrazeneca eine "grosse Sache". Damit würden die Industriestaaten voraussichtlich in die Lage versetzt, die meisten Risikogruppen noch bis zum Frühling 2021 gegen die Lungenkrankheit zu immunisieren.

Papiere von Curevac verteuerten sich vorbörslich um 3,2 Prozent, nachdem das Biotech-Unternehmen mit Wacker Chemie einen Vertrag zur Produktion eines Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 geschlossen hatte.

Die Aktien von Regeneron verteuerten sich an der Nasdaq um 3,1 Prozent. Der Antikörper-Cocktail des Unternehmens zur Behandlung von Covid-19 erhielt in den USA eine Notfallzulassung. Damit kann der Cocktail mit zwei Antikörpern zur Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, bei denen das Risiko besteht, dass sie schwere Covid-19-Symptome entwickeln./bek/mis