NEW YORK (awp international) - Der Erholungsversuch der Wall Street vom Wochenstart erweist sich immer mehr als Strohfeuer. Vor allem Konjunktursorgen treiben die Investoren weiter um. Nachdem der US-Leitindex Dow Jones Industrial bereits am Dienstag seine Anfangsgewinne nicht halten konnte und ins Minus drehte, zeichnen sich nun am Mittwoch weitere Verluste ab. Fast anderthalb Stunden vor Handelsbeginn signalisierte der Broker IG ein Minus von 0,44 Prozent auf 25 665 Punkte für den Dow.

Die Eskalation des Handelskriegs durch neue Zollankündigungen der USA gegen China hatte den Dow Anfang August binnen weniger Tage um mehr als sechs Prozent fallen lassen. Seither pendelt er mit deutlichen Ausschlägen zwischen rund 25 500 und etwa 26 400 Punkten. Auf der Unterseite hatte sich dabei mehrfach die einfache 200-Tage-Linie als Unterstützung erwiesen, auch nachdem China mit der Ankündigung höherer Zölle auf US-Waren reagiert hatte. Aktuell verläuft dieser längerfristige Trendindikator bei 25 616 Punkten.

Insgesamt bleiben die Anleger vorsichtig, könnten neue Äusserungen des US-Präsidenten Donald Trump oder Chinas zum Handelskonflikt doch schnell wieder zu grösseren Kursausschlägen führen.

Dazu passt, dass die Citigroup dem Goldpreis im Vergleich zu US-Aktien noch einiges zutraut. Der Aktienmarkt erscheine sehr verwundbar, gerade mit Blick auf die inverse Zinskurve mit Renditen auf kurzlaufende Staatsanleihen über jenen für Langläufer, erklärten die Experten. Solche eine Zinskurve wird von vielen Experten als möglicher Vorbote einer Rezession gesehen.

Unter den Einzelwerten stehen Autodesk mit einem heftigen vorbörslichen Verlust von 12 Prozent im Fokus. Der Spezialist für Planungssoftware schraubte sein Gewinnziel für das laufende Jahr zurück und liegt damit nun klar unter den Markterwartungen. Ein Credit-Suisse-Experte hält die neue Planung angesichts der im zweiten Quartal gezeigten allerdings für sehr konservativ.

Von einem optimistischeren Ausblick profitierten dagegen die Papiere des Technologiekonzerns Hewlett Packard Enterprise, der sich nun mehr Gewinn zutraut als gedacht./ag/mis