NEW YORK (awp international) - Angesichts einer Umsatzwarnung des Computerkonzerns Apple dürfte die Wall Street am Dienstag mit leichten Verlusten in den Handel starten. Zudem halten die Sorgen wegen der Folgen der Ausbreitung des Coronavirus an. Die Epidemie der neuen Lungenkrankheit Covid-19 wird sich nach Einschätzung eines Experten in China möglicherweise erst Ende April stabilisieren.

Nach dem durch einen Feiertag verlängertem Wochenende taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,45 Prozent tiefer bei 29 266 Punkten. Am Freitag waren die wichtigsten Aktienindizes an der Wall Street in der Nähe ihrer Höchststände aus dem Handel gegangen. Am Montag war wegen des Feiertags "Presidents' Day" nicht gehandelt worden.

Apple wird wegen des Coronavirus-Ausbruchs in China die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlen. Bei iPhones gibt es Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren wurde als geplant. Zudem war der Absatz von Apple-Geräten in dem Land zuletzt gedämpft gewesen, da viele Geschäfte - und auch die Stores der Firma - zeitweise geschlossen blieben und schlecht besucht wurden. Im vorbörslichen US-Handel fielen die Anteilsscheine um 1,6 Prozent.

Laut Analyst Samik Chatterjee von der US-Bank JPMorgan ändert sich mit Blick auf Apple nichts am langfristigen Szenario. So dürfte es für 5G-fähige iPhones eine grosse Nachfrage geben.

Die Supermarktkette Walmart legte Quartalszahlen vor. Analyst Christopher Horvers von JPMorgan sah mit Blick auf das nun angepeilte Umsatzwachstum in den USA einige Silberstreifen am Horizont. Die Papiere drehten vorbörslich ins Plus und gewannen zuletzt 1 Prozent.

Der Spezialchemiekonzern Dupont wechselt wegen einer Wachstumsschwäche seine Führungsspitze aus. Verwaltungsratschef Ed Breen wird mit sofortiger Wirkung wieder zusätzlich den Posten als Unternehmenschef übernehmen. Breen war bereits vor der Megafusion von Dupont und Dow Chemical Unternehmens- und Verwaltungsratschef der alten Dupont. Die Anteilsscheine von Dupont legten vorbörslich moderat zu.

Derweil werden in der Vermögensverwalterbranche wohl die Karten neu gemischt: Franklin Resources , der Mutterkonzern des Fondsanbieters Franklin Templeton, will den Wettbewerber Legg Mason schlucken und bietet dafür 50 US-Dollar je Aktie. Die Anteilsscheine von Legg Mason schnellten vorbörslich um rund 23 Prozent auf 50,25 US-Dollar in die Höhe, und auch die Aktionäre von Franklin Resources zeigten sich erfreut: Die Papiere stiegen im vorbörslichen Geschäft um gut 12 Prozent. Aktiv agierende Vermögensverwalter wie Franklin Templeton oder Legg Mason stehen derzeit stark unter Druck, da die Konkurrenz durch die Anbieter kostengünstiger Indexfonds immer stärker wird./la/jha/