NEW YORK (dpa-AFX) - Die zuletzt rekordmüde Wall Street dürfte am Montag nicht so schnell wieder in die Gänge kommen. Überraschend deutlich gestiegene Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter hatten vorbörslich keinen erkennbaren Einfluss auf die Aktienkurse.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 0,19 Prozent tiefer bei 20 782 Punkten. Am Freitag war dem US-Leitindex nach einer zehntägigen Rekordserie der Schwung ausgegangen.

Vor einer Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress am morgigen Dienstag werden sich die Anleger wohl weiter zurückhalten. Es brauche konkretere Aussagen Trumps zu den vor Wochen angekündigten Steuererleichterungen, um die dreimonatige Kursrally seit seiner Wahl zu rechtfertigen, kommentierte Analyst Mike van Dulken von Accendo Markets. Doch laut Finanzminister Steven Mnuchin, der letzte Woche die ersten Interviews nach seiner Vereidigung gab, wird die Steuerreform frühestens im August verabschiedet.

Am Freitag steht zudem eine Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen der Agenda, von der Anleger weitere Signale für eine Leitzinsanhebung erwarten. Das Protokoll zur jüngsten Notenbanksitzung hatte bereits Hinweise für eine baldige weitere Straffung der amerikanischen Geldpolitik geliefert - steigende Zinsen würden die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern.

Vorbörsliche Kursbewegungen von Einzelwerten gab es am Montag kaum. Beim Milka-Hersteller Mondelez sorgten abkühlende Übernahmehoffnungen für einen Kursrückgang um knapp 2 Prozent. Der US-Investmentguru Warren Buffett hat laut Medienberichten nach dem gescheiterten Kauf des Konsumgüterkonzerns Unilever durch Buffetts Beteiligung Kraft Heinz derzeit keine alternativen Übernahmeziele im Visier.

Die Aktien des Elektroautobauers Tesla büßten nach einer negativen Studie mehr als 3 Prozent ein. Die US-Investmentbank Goldman Sachs stufte sie nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate ab und rät nun zum Verkauf./gl/das