NEW YORK (awp international) - Die Rekordrally an der Wall Street könnte am Dienstag in die nächste Runde gehen. Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,1 Prozent höher auf 28 096 Punkte. Er würde damit seinen bisherigen Rekord von 28 090 Punkten aus der Vorwoche überbieten. Andere Indizes wie der S&P 500 oder der technologielastige Nasdaq 100 hatten am Vortag bereits ihre Bestmarken nach oben geschraubt und könnten dies nun nochmals tun.

Allgemein jedoch heisst es, dass die Anleger ohne den ersehnten Vollzug im Handelsstreit eher zurückhaltend voraus schauten. In den kommenden Tagen rechnen Börsianer angesichts des Feiertags "Thanksgiving" am Donnerstag mit eher ruhigem Fahrwasser. Viele Anleger nutzten die kurze Woche für eine Auszeit und die Schnäppchenjagd am darauffolgenden "Black Friday". Dieser läutet in den USA traditionell das Weihnachtsgeschäft ein.

Nach dem Börsenstart werden noch Daten vom Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen erwartet. Die Notenbank Fed hält die lokale Wirtschaft derzeit für gut aufgestellt. "An diesem Punkt des längerfristigen Aufschwungs sehe ich das Glas mehr als halb voll", sagte der Chef-Währungshüter Jerome Powell bei einem Besuch im Bundesstaat Rhode Island.

Mit Blick auf die Einzelwerte werden am Dienstag die Augen auf einige Nachzügler der Berichtssaison gerichtet. Beim Elektronik-Händler Best Buy und dem Sportartikelhändler Dick's Sporting Goods gehen die Anleger nach einem besser als erwartete dritten Quartalen gut gelaunt in die Weihnachtssaison. Angehobene Prognosen für das Gesamtjahr trieben die Aktien von Best Buy vorbörslich mit 3,6 Prozent ins Plus, jene von Dick's sogar mit 11 Prozent.

Aktien von Analog Devices und Hewlett Packard Enterprise dagegen waren vorbörslich mit bis zu 3,9 Prozent klare Verlierer. Enttäuschende Geschäftsquartale verstimmten bei dem Halbleiterhersteller und dem IT-Unternehmen, das vom Computerhersteller HP abgespalten wurde, die Investoren. HP Inc selbst und dessen Konkurrent Dell werden am Dienstag wohl nachbörslich ihre Geschäftszahlen vorlegen.

Bei T-Mobile US und Sprint steigt am Dienstag die Hoffnung auf einen Vollzug der geplanten Fusion. Die Bundesstaaten Texas und Nevada geben ihren Widerstand gegen die Verschmelzung der Telekom-Tochter mit dem Rivalen auf, womit die Gegnerstaaten einen wichtigen Unterstützer verlieren. Die beiden Papiere reagierten darauf jedoch vorbörslich kaum./tih/mis