NEW YORK (awp international) - An der Wall Street droht der Schwung nach der jüngsten Erholungsrally am Dienstag zu erlahmen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial knapp eine Stunde vor dem Börsenstart kaum verändert bei 27 579 Punkten. Seit dem Zwischentief der Vorwoche bei 26 537 Punkten hat er mit seinem dritten Gewinntag in Folge nun schon mehr als 1000 Punkte gut gemacht.

Ähnlich wie in Asien und Europa dominierte vor der Fernsehdebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden die Zurückhaltung. In der Nacht treffen sie erstmal zum Schlagabtausch vor laufenden Kameras aufeinander. Ein Entwurf der demokratischen Mehrheit im Repräsentantenhaus für ein 2,2 Billionen US-Dollar schweres Konjunkturprogramm liegt derweil weit über den Vorstellungen des von den Republikanern dominierten Senats - entsprechend skeptisch wurde es am Markt aufgenommen. Dazu steht am Freitag noch der viel beachtete monatliche US-Arbeitsmarktbericht an.

Unternehmensseitig machte erneut Uber von sich reden. Der Fahrdienstvermittler denkt laut Insidern über einen möglichen Kauf des Fahrdienstes Free Now nach. Sollte es zum Erwerb des Gemeinschaftsunternehmens von Daimler und BMW kommen, könnte dies Ubers Marktanteil in Europa und Lateinamerika einen grossen Schub verleihen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen.

Die Begeisterung der Anleger hielt sich in Grenzen: Nachdem die Aktien am Montag dank eines positiven Gerichtsurteils über drei Prozent gewonnen hatten, verloren sie nun vorbörslich knapp ein halbes Prozent.

Ein Minus von 0,8 Prozent zeichnet sich beim Flugzeugbauer Boeing ab. Dessen Anteilsscheine litten offenbar unter der Meldung, dass das Beschaffungsamt der Bundeswehr das Verfahren für den Kauf neuer schwerer Transporthubschrauber der Streitkräfte vorerst abgebrochen hat. Um den Auftrag hatten sich Boeing mit dem CH-47 "Chinook" und Sikorsky mit dem Modell CH-53K beworben. Zu Wochenbeginn hatten Boeing noch Hoffnungen beflügelt, dass der Krisenflieger 737 Max bald wieder abheben darf.

Aktien des Halbleiterherstellers Micron zeigten sich derweil vor Quartalszahlen vorbörslich kaum bewegt./gl/jha/