NEW YORK (awp international) - Neues Öl ins Feuer der äusserst angespannten Beziehungen zwischen den USA und China dürften den New Yorker Aktienmarkt zur Wochenmitte zurückhalten. Gut eine Stunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,23 Prozent schwächer auf 26 780 Punkte.

Die USA ordneten die Schliessung des chinesischen Konsulats in der texanischen Stadt Houston an. Chinas Aussenamtssprecher Wang Wenbin sprach am Mittwoch vor der Presse in Peking von einem "ungeheuerlichen und ungerechtfertigten Schritt".

Die weitere Eskalation der US-chinesischen Beziehungen dämpfe die globalen Aussichten für Technologie und Handel, kommentierte Analyst Edward Moya vom Währungshändler Oanda die Situation. Vor den Quartalszahlen von Microsoft und Tesla nach Börsenschluss an diesem Mittwoch seien die Anleger nun noch etwas nervöser als zuvor und dürften erst einmal an der Seitenlinie bleiben.

Neben den diplomatischen Verstimmungen schlagen die grassierenden Coronavirus-Infektionen in den USA auf das Gemüt der Börsianer. US-Präsident Donald Trump stimmte die Amerikaner nun auf eine Verschlimmerung der Pandemie ein. Es wird mit einem weiteren Paket zur Stützung der Konjunktur gerechnet, Anleger warten auf entsprechende Signale.

Reichlich Bewegung gab es im vorbörslichen Mittwochshandel im Pharmasektor. Die Bestellung von hunderten Millionen Covid-Impfstoffdosen durch die USA bescherte den Papieren von Pfizer und vor allem denen des kleineren Kooperationspartners Biontech Kursgewinne von 4,8 beziehungsweise 7,5 Prozent. Biogen profitierten derweil mit plus zwei Prozent von einer Anhebung der Prognose.

Ein positiv überraschender Umsatzausblick von Texas Instruments verhalf den Anteilen des Chipkonzerns zu einem Plus von eineinhalb Prozent. Mit minus 6,2 Prozent rauschten dagegen die Titel von Snap nach unten. Die Foto-App Snapchat hatte ihre optimistische Prognose für das Wachstum der Nutzerzahlen im vergangenen Quartal verfehlt./ajx/fba