NEW YORK (awp international) - Wenig verändert mit einem positiven Grundton dürfte die Wall Street am Mittwoch eröffnen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial zuletzt 0,3 Prozent höher auf 28 770 Punkte. Frische US-Konjunkturdaten zeigten im vorbörslichen Handel kaum Wirkung. So sind die Erzeugerpreise im September um 0,4 Prozent und damit erstmals seit März im Jahresvergleich gestiegen. Volkswirte hatten ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet.

Mit dem näher heranrückenden US-Präsidentschaftswahlen, der Hängepartie um das US-Konjunkturpaket und den zunehmenden Covid-19-Neuinfektionen bleibe der Risikoappetit überschaubar, bemerkte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. "Viele Anleger warten derzeit vergeblich auf den Startschuss einer Jahresendrally. Mit der wieder Fahrt aufnehmenden Berichtssaison in den Vereinigten Staaten könnten die schwelenden Belastungsfaktoren aber zumindest kurzfristig überdeckt werden", glaubt der Experte.

Der florierende Börsenhandel in der Corona-Krise hat der US-Investmentbank Goldman Sachs ein starkes drittes Quartal beschert. Der Gewinn kletterte im Jahresvergleich um 94 Prozent. Die Erträge steigerte Goldman um 30 Prozent. Besonders rund lief es in der für den Wall-Street-Riesen so wichtigen Handelssparte mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen. Hier legten die Erlöse um 49 Prozent zu. Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Gewinn von 2,1 Prozent.

Drohende Kreditausfälle in der Corona-Krise und niedrige Zinsen belasten die US-Grossbank Wells Fargo weiterhin stark. Im dritten Quartal verdiente das Geldhaus 57 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Erträge sanken um 14 Prozent. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet, die Aktie notierte vorbörslich 1,8 Prozent im Minus.

Hohe Rückstellungen für faule Kredite in der Corona-Krise haben bei der Bank of America im dritten Quartal nicht mehr ganz so stark am Gewinn gezehrt wie bisher. Mit einem Überschuss von 4,9 Milliarden US-Dollar (rund 4,2 Milliarden Euro) verdiente das Geldhaus rund 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Papiere verloren vorbörslich 2 Prozent.

Die vielen Covid-19-Infektionen haben bei dem US-Krankenversicherer UnitedHealth im dritten Quartal nicht so stark am Gewinn gezehrt wie befürchtet. Unter dem Strich stand ein Überschuss von rund 3,2 Milliarden US-Dollar und damit rund zehn Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die UnitedHealth-Titel gewannen vorbörslich 0,9 Prozent an Wert.

Das Debakel um den Unglücksjet 737 Max und die Corona-Krise bringen den US-Luftfahrtriesen Boeing weiter unter Druck. Im dritten Quartal lieferte Boeing insgesamt nur 28 Flugzeuge aus, im Vorjahreszeitraum waren es noch 63 gewesen. Insgesamt gingen Boeing von Jahresbeginn bis Ende September unterm Strich bereits 381 Aufträge verloren. Die Boeing-Anteilsscheine rückten um 0,4 Prozent vor./edh/fba