NEW YORK (awp international) - Ein positiv aufgenommener US-Arbeitsmarkt und ein Kurssprung bei den Aktien von Apple haben die Wall Street am Freitag beflügelt. Die Arbeitslosenquote war im April überraschend deutlich auf 3,9 Prozent gefallen. So niedrig war sie zuletzt Ende 2000 gewesen. Allerdings hatte die US-Wirtschaft im April weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen, zudem hielt der lediglich moderate Lohnauftrieb an.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg nach einem verhaltenen Start zuletzt um 1,39 Prozent auf 24 262,71 Punkte. Am Vortag hatten Schnäppchenjäger den zwischenzeitlichen Kursrutsch unter die viel beachtete 200-Tage-Linie zum Einstieg genutzt, sodass das Börsenbarometer letztlich fast unverändert geschlossen hatte. Auf Wochensicht deutet sich dennoch ein leichtes Minus an.

Für den breit gefassten S&P 500 ging es am Freitag um 1,23 Prozent auf 2662,03 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,72 Prozent auf 6758,06 Punkte.

An der Dow-Spitze zogen die Aktien von Apple um 3,64 Prozent auf 183,33 US-Dollar an. Zwischenzeitlich hatten sie bei 183,87 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Börsen-Guru Warren Buffett hatte sich weiter mit Anteilscheinen des Technologiekonzerns eingedeckt.

Buffett, der lange Zeit an Tech-Werten zweifelte, hat sich in den letzten Jahren zu einem grossen Fan von Apple entwickelt, schon Ende 2017 hatte der kalifornische Smartphone-Macher die US-Grossbank Wells Fargo als Top-Position in seinem Portfolio abgelöst. Der berühmte Grossinvestor ist vor allem von den hohen Gewinnspannen beeindruckt. Apple verdiene fast doppelt soviel, wie das zweitprofitabelste US-Unternehmen in den USA, betonte Buffett.

Die Papiere von Alibaba zogen nach einem verhaltenen Start um zuletzt knapp 4 Prozent an. Der chinesische Online-Händler hatte im abgelaufenen Quartal mit einem Umsatz- und Gewinnsprung die Erwartungen übertroffen.

Der Actionkamera-Spezialisten GoPro hatte im Vergleich zum Vorjahr zwar einen Umsatzrückgang verzeichnet, seinen Quartalsverlust aber deutlich eingedämmt. Die Anteilscheine schnellten um gut 10 Prozent in die Höhe.

Die jüngst gebeutelten Xerox-Aktien hingegen legten nur um knapp 1 Prozent zu, nachdem der Verkauf des Bürogeräte-Herstellers an den japanischen Konkurrenten Fujifilm gescheitert war. Eine erst Anfang der Woche erzielte Einigung mit zwei Grossinvestoren, die Front gegen die Transaktion gemacht hatten, scheiterte an Differenzen über die Umsetzung. Jetzt bleibt der bisherige Xerox-Chef Jeff Jacobson auf seinem Posten und die beiden Investoren Carl Icahn und Darwin Deason bekommen auch nicht die vereinbarten Sitze für ihre Kandidaten im Verwaltungsrat. Dadurch steige die Unsicherheit, wie es mit dem Unternehmen weitergehe, warnte ein Analyst./la/he