NEW YORK (awp international) - Die Wall Street hat am Mittwoch nach zwei schwächeren Handelstagen weiter moderat nachgegeben. Stabil gestartet, sank der Leitindex Dow Jones Industrial zuletzt um 0,18 Prozent auf 26 102,33 Punkte. Neuigkeiten zu den Handelsgesprächen zwischen den USA und China stehen nach wie vor aus. Die Anleger halten sich daher eher an der Seitenlinie.

Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,04 Prozent auf 2879,46 Punkte. Der technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 verbuchte ein Plus von 0,13 Prozent auf 7578,05 Zähler.

Die Inflationsrate hatte in den USA im März angezogen. Die Verbraucherpreise seien um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten mit 1,8 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat waren die Verbraucherpreise wie erwartet um 0,4 Prozent gestiegen. Die Inflation nähert sich damit dem von der US-Notenbank angestrebten Ziel von zwei Prozent.

Die Zahlen setzten die Fed aber nicht unter Druck, die Leitzinsen nochmal zu erhöhen, kommentierten die Volkswirte der Helaba. Auch an den Finanzmärkten wird im laufenden Jahr keine Leitzinserhöhung mehr erwartet. Eine weniger straffe Geldpolitik macht Aktien als Anlage im Vergleich mit Anleihen attraktiver. Im Handelsverlauf steht noch das Sitzungsprotokoll der jüngsten Fed-Sitzung auf der Agenda.

Derweil läuft die Quartalsberichtssaison der Unternehmen langsam an. Bevor die ersten US-Banken mit ihren Zahlen ab Freitag dem Start in die Berichtssaison Gewicht geben, stehen an diesem Mittwoch die Fluggesellschaft Delta Air Lines und Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi's) im Blick.

Delta gewann 0,7 Prozent und profitierte vor allem vom guten Ausblick der Fluggesellschaft auf das angelaufene zweite Quartal. Starke Geschäftszahlen legte nach seiner Rückkehr an die Börse Levi's vor. Die Aktien gewannen 5,6 Prozent.

Dass nach den Flugzeugabstürzen in Indonesien und Äthiopien nun die eigenen Aktionäre Boeing wegen angeblicher Vertuschung von Sicherheitsmängeln verklagen, belastete die Aktien des US-Luftfahrtriesen zusätzlich, wie das Minus von 1,4 Prozent zeigte. Der Konzern habe entscheidende Fakten hinsichtlich der Unglücksflieger der Baureihe 737 Max verheimlicht, heisst es in der Klage.

Umstufungen bewegten einige Werte recht deutlich: Die Papiere des Solarunternehmens First Solar wurden von Goldman Sachs auf die "Conviction Buy List" gesetzt und legten um fast 7 Prozent zu. UBS stufte die Aktien des Biotechunternehmens Gilead Sciences auf "Buy" hoch. Das Kursplus von Gilead belief sich zuletzt auf 1,9 Prozent.

Im Blick steht zudem der nächste grosse Börsengang: Der Fahrdienst Uber wird wahrscheinlich bald den nächsten Schritt gehen. Der IPO könnte einer der grössten der Geschichte werden. Bereits am Donnerstag könnte der Konkurrent des seit kurzem gelisteten Unternehmens Lyft seine Pläne für die Börsennotiz offiziell veröffentlichen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Uber hatte bereits im Dezember bei der US-Börsenaufsicht den Antrag gestellt. Seitdem warten Investoren auf den Startschuss./ajx/he