NEW YORK (awp international) - Der Sieg des sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich hat die US-Anleger zum Wochenauftakt kaum aus der Ruhe gebracht. Die Investoren an der Wall Street hatten bereits nach der ersten Runde der Präsidentenwahl vor zwei Wochen damit gerechnet, dass sich Macron am Ende gegen seine Herausforderin Marine Le Pen von der rechtspopulistischen Partei Front National durchsetzt.

Der Dow Jones Industrial notierte am Montag im frühen Handel 0,08 Prozent tiefer bei 20 990,59 Punkten. Am Freitag hatte der US-Leitindex den Sprung zurück über die Marke von 21 000 Punkten geschafft und 0,26 Prozent fester geschlossen. Auf Wochensicht hatte er damit einen ähnlich hohen Gewinn eingefahren.

Der breiter gefasste S&P 500-Index sank am Montag zuletzt um 0,10 Prozent auf 2396,89 Punkte, hatte in den ersten Handelsminuten aber ein Rekordhoch bei 2401 Punkten erreicht. Auch die Technologieindizes Nasdaq Composite und Nasdaq 100 erreichten kurz nach Eröffnung Höchststände. Zuletzt notierte der Nasdaq 100 kaum verändert bei 5646,98 Zählern.

Unter den Einzelwerten standen erneut die Aktien des Farbenherstellers PPG Industries im Anlegerfokus. Der niederländische Wettbewerber Akzo Nobel lehnte auch die dritte milliardenschwere Übernahmeofferte des US-Unternehmens ab. Akzo Nobel habe eine eigene Strategie beschlossen, die ein guter Weg für Wachstum und langfristige Wertschaffung sei, teilten die Niederländer mit. PPG-Papiere verloren im frühen Handel 1,5 Prozent.

Die Aktien von Berkshire Hathaway sanken um 1,4 Prozent. Am vergangenen Wochenende fand in Omaha, der Heimatstadt des Starinvestors Warren Buffett, das jährliche Aktionärstreffen seiner Beteiligungsgesellschaft statt. Angesichts durchwachsener Geschäftszahlen mussten sich der inzwischen 86-Jährige und sein 93-jähriger Berkshire-Vize Charlie Munger diesmal auch unbequemen Themen stellen.

Die Titel von Liberty Global standen mit einem Verlust von mehr als 7 Prozent auf dem letzten Platz im Nasdq 100. Der zum US-Medienmogul John Malone gehörende Kabelnetzbetreiber hat sein diesjähriges Wachstumsziel für das Europageschäft gekürzt.

Der chinesische Online-Händler JD.com hat im Zeitraum Januar bis März erstmals seit dem Börsengang vor drei Jahren in einem Quartal schwarze Zahlen geschrieben. JD.com ist der hinter Alibaba zweitgrösste E-Commerce-Konzern Chinas und kooperiert eng mit dem US-Handelsriesen Wal-Mart. Die in den USA gehandelten Anteilscheine (American Depository Receipts) von JD.com standen mit einem Plus von 8,7 Prozent an der Nasdaq-100-Spitze.

Um 8,2 Prozent in die Höhe schnellten die Aktien von Kate Spade & Company. Das Luxushandtaschen-Label Coach will den Handtaschen-Hersteller übernehmen. Coach-Papiere gewannen 5,5 Prozent./edh/he