NEW YORK (awp international) - Die jüngste Rally an der Wall Street ist am Freitag infolge mauer Arbeitsmarktdaten etwas abgeflacht. Nachdem die US-Wirtschaft im August weniger Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet, musste der Dow Jones Industrial im frühen Handel zuerst um weitere Gewinne kämpfen. Nach der ersten Handelsstunde schaffte es der Leitindex aber mit 0,28 Prozent ins Plus auf 26 803,56 Punkte.

Ausserhalb der Landwirtschaft sind in den USA 130 000 Stellen entstanden, während Experten im Schnitt nur mit 160 000 gerechnet hatten. Allerdings stiegen die Löhne etwas mehr als gedacht, was für die Notenbank Fed von besonderer Bedeutung ist. Insofern hiess es, der Bericht liefere Befürwortern und Gegnern einer deutlichen Leitzinssenkung neue Argumente.

Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag auf Augenhöhe mit dem Dow um 0,24 Prozent auf 2983,09 Punkte zu, während es der technologielastige Nasdaq 100 mit 7867,48 Zählern nur knapp in die Gewinnzone schaffte. In einem weiteren Anstieg nach dem Ausbruch aus einer wochenlangen Zick-Zack-Phase würden Charttechnik-Experten ein "Signal der Stärke" mit der Aussicht auf neue Rekordstände sehen.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Facebook mit einem Abschlag von 1,9 Prozent im Mittelpunkt. Eine Allianz von US-Bundesstaaten hat wegen kartellrechtlicher Bedenken eine Untersuchung gegen den Online-Riesen eingeleitet. Es solle geprüft werden, ob das Unternehmen den Wettbewerb behindert und Nutzer gefährdet hat, teilte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James am Freitag mit.

Nach Informationen des "Wall Street Journal" will in der kommenden Woche auch ein Bündnis von US-Bundesstaaten kartellrechtliche Ermittlungen gegen Google einleiten, woraufhin die Papiere des Mutterkonzerns Alphabet um 0,4 Prozent nachgaben. Im Juli hatten bereits die Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums eine weitreichende Untersuchung grosser Online-Plattformen angekündigt.

Ansonsten blieb es auf Unternehmensseite nachrichtlich relativ ruhig. Gesprächsstoff lieferten nur noch einige Nebenwerte, darunter die Papiere von Docusign mit einem Kurssprung um fast 20 Prozent. Der Spezialist für elektronische Signaturen übertraf mit seinen Umsätzen für das zweite Quartal die Markterwartungen deutlich.

Die US-Bank Goldman Sachs gab derweil ihre Verkaufsempfehlung für die Papiere von Navistar auf, was die seit zwei Tagen schon anziehenden Papiere des Nutzfahrzeugherstellers nochmals um 5 Prozent antrieb. Die Aktien des Haferflocken-Herstellers Kellogg empfiehlt Goldman nun sogar zum Kauf, für sie ging es um etwas mehr als 2 Prozent nach oben./tih/zb