NEW YORK (awp international) - Nach dem fulminanten Wochenauftakt hat der US-Leitindex Dow am Dienstag noch eine kleine Schippe draufgelegt. Er rückte um 0,47 Prozent auf 29 295 Punkte vor. Am Vortag hatte der Leitindex im frühen Handel ein Rekordhoch erreicht und war nahe an die Marke von 30 000 Punkten herangelaufen. Er wurde angetrieben von der Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 und vom Sieg des Demokraten Joe Biden bei den US-Präsidentschaftswahlen.

Gewinnmitnahmen bei Nasdaq-Schwergewichten wie Amazon , Facebook und Microsoft lasteten dagegen an der Tech-Börse auf den Indizes. So setzte der Nasdaq 100 die Verluste vom Montag fort und lag mit 1,68 Prozent im Minus bei 11 632 Zählern. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,37 Prozent auf 3537 Punkte nach. Auch dieser Index hatte am Vortag ein Rekordhoch erklommen.

Amazon fielen um 3,3 Prozent. Der weltgrösste Online-Händler verstösst nach Einschätzung der EU-Wettbewerbshüter gegen Kartellvorschriften. Die EU-Kommission wirft dem Unternehmen vor, nicht-öffentliche Geschäftsdaten von unabhängigen Händlern systematisch für das eigene Einzelhandelsgeschäft zu nutzen. Bleiben die Wettbewerbshüter bei ihrer Einschätzung, droht Amazon eine milliardenschwere Strafzahlung.

An die Spitze des Dow setzten sich die Aktien des Pharma-Grosshändlers Walgreens Boots Alliance , sie stiegen um 8 Prozent. Die Investmentbank Morgan Stanley machte für das Unternehmen ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 8,5 Milliarden US-Dollar aus, sollte es beim Vertrieb eines Corona-Impfstoffs in den USA eine wichtige Rolle spielen.

Biontech-Papiere stiegen um weitere 5 Prozent, nachdem sie vortags bereits um 14 Prozent geklettert waren. Pfizer gaben dagegen um 1 Prozent nach. Positive Studienergebnisse zu einem Corona-Impfstoff hatten am Vortag die Papiere der beiden Kooperationspartner und auch die Aktienmärkte stark nach oben getrieben.

Die in den USA gehandelten Papiere von Curevac rückten um 6 Prozent vor. Sie profitierten von Zwischenergebnissen einer Studie zu einem Covid-19-Impfstoffkandidaten des biopharmazeutischen Unternehmens. Wie Biontech arbeitet auch die Tübinger Curevac auf Hochtouren an einem Impfstoff gegen das Coronavirus.

Der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat litt im dritten Quartal stark unter der Corona-Krise und verfehlte die Erwartungen deutlich. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 19,3 Millionen Dollar an. Die Erlöse des eigentlich für sein rasantes Wachstum bekannten Unternehmens legten nur noch um magere 2,7 Prozent zu. Die Aktien sackten um 17 Prozent ab./bek/he